"Willkommensstrukturen für Flüchtlinge" SPD lud zur Flüchtlingsdebatte

KÖNIGSWINTER · "Wie schaffen wir eine menschliche Flüchtlingssituation in unserer Stadt?", lautete die Frage, die in großen Buchstaben an die Wand projiziert war. Die Königswinterer SPD-Fraktion hatte zu einer Podiumsdiskussion zum Thema "Willkommensstrukturen für Flüchtlinge eingeladen".

 Referenten Christa Feld, Heike Jüngling, Claudius Voigt und Ali Dogan um Jürgen Kusserow (Mitte).

Referenten Christa Feld, Heike Jüngling, Claudius Voigt und Ali Dogan um Jürgen Kusserow (Mitte).

Foto: ALEV DOGAN

Vier Redner und zahlreiche Bürger waren gekommen - unter ihnen viele Jugendliche, Bürger ausländischer Herkunft, Mitglieder der Kirchen- Moscheen- und alevitischen Gemeinden und Flüchtlinge. SPD-Fraktionschef Jürgen Kusserow moderierte die Veranstaltung.

Den Anfang machte Claudius Voigt von der "Gemeinnützigen Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender" in Münster. Der Fokus seines Beitrags lag auf dem Arbeitsmarktzugang für Asylsuchende. Anschaulich erläuterte er die Hintergründe aus behördlichen und auch gesetzlichen Hürden, mit denen Flüchtlinge, die arbeiten möchten, zu kämpfen haben. Königswinters Sozialdezernentin Heike Jüngling erläuterte die Situation der Flüchtlinge vor Ort. Bei ihr im Mittelpunkt: Die Unterbringung von Flüchtlingen in der Paul-Moor-Schule in Oberpleis und die enge Zusammenarbeit mit dem Forum Ehrenamt.

Ali Dogan, Ratsmitglied der Königswinterer SPD-Fraktion, saß in seiner Funktion als Vorsitzender der nordrhein-westfälischen SPD-Landesarbeitsgemeinschaft "Migration und Vielfalt" am Pult. Für Dogan hatte unter anderem eine flächendeckende Sprachförderung Priorität: "Das kann eine Kommune jedoch nicht alleine stemmen." Der Bund müsse seine Unterstützung um ein Vielfaches erhöhen. "Umso glücklicher können wir sein, dass wir in Königswinter ein so engagiertes Netzwerk an Ehrenamtlichen haben", sagte Dogan weiter. "Ich bin glücklich, dass wir alle an einem Strang ziehen und uns nicht mit parteipolitischem Geplänkel aufhalten."

Herrschte bei diesem Thema zwischen Verwaltung und Sozialdemokraten dann auch Harmonie, machten in Sachen ehrenamtliche Arbeit indes einige Bürger ihrem Unmut Luft. So beschwerte sich eine Bürgerin über schlecht organisierte Strukturen für jene, die sich engagieren möchten. Jüngling nahm die Anregungen an, versprach zu helfen, gab jedoch auch zu Bedenken: "Ich bitte um Verzeihung, wenn es Probleme gibt und unsere Kapazitäten erschöpft sind, aber auch für uns ist es eine Arbeit, die wir noch aufbauen."

Die Podiumsdiskussion gab vielen ein Sprachrohr - Bürgern, Parteien und Verwaltung. Einzig ein Vertreter der Ausländerbehörde aus Siegburg fehlte, die in puncto Arbeitserlaubnis und Aufenthaltstitel Entscheidungen trifft. Vielleicht laden die Organisatoren einen Vertreter der Behörde beim nächsten Mal ein. Denn dass es eine Wiederholung gibt, dürfte bei der Aktualität des Themas gewiss sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort