Kantering/Königswinterer Straße So geht es weiter mit dem Areal im Herzen von Ittenbach

Königswinter · Die Abrissbagger haben an der Ecke Kantering/Königswinterer Straße in Ittenbach ganze Arbeit geleistet. Auf dem Gelände soll ein Komplex mit Arztpraxis, Läden und Wohnungen entstehen. Die Baugenehmigung steht aber noch aus.

 Bald erinnert nichts mehr an die alte Bebauung im Herzen von Ittenbach. Die Bagger haben alles abgerissen.

Bald erinnert nichts mehr an die alte Bebauung im Herzen von Ittenbach. Die Bagger haben alles abgerissen.

Foto: Frank Homann

Aufatmen in Ittenbach: Der Schandfleck an der Ecke Königswinterer Straße/Kantering ist verschwunden. Gut zwei Wochen lang haben sich die Abrissbagger über die Ruinen auf dem 3800 Quadratmeter großen Areal hergemacht. Geschichte sind jetzt der frühere Imbiss Athena Grill und das ehemalige Tankstellengelände. Früher beherbergte das Eckhaus zudem die Schlemmerstuben Kante-Eck. Sie waren schon vor längerer Zeit umbenannt und vergessen worden.

Die Bagger haben alles dem Erdboden gleichgemacht. Zuvor hatte man die schon lange unbewohnten, heruntergekommenen Gebäude entkernt. Und wie geht es nun weiter?

Zunächst wird es bei der Stadt als Riesenfortschritt gewertet, dass das zuvor unansehnliche Grundstück im Herzen von Ittenbach jetzt freigeräumt ist. Die Abbruchgenehmigung lag bereits seit Herbst 2019 vor.

Abriss wird erleichtert aufgenommen

„Endlich wird abgerissen. Wir haben das mit großer Freude gesehen“, sagte Königswinters Technischer Beigeordneter Theo Krämer auf Anfrage des General-Anzeigers.

Zufrieden ist auch der Eigentümer des Geländes, Rolf Wilken-Böttcher. Der Architekt aus Neunkirchen-Seelscheid möchte nach eigenen Worten jetzt so bald wie möglich damit beginnen, seine Planungen zu realisieren und das Areal mit einem Wohn- und Geschäftshaus zu bebauen.

Bauantrag im Oktober 2019 eingereicht

Allerdings: Noch fehlt die Baugenehmigung. Im Oktober vergangenen Jahres hatte Wilken-Böttcher den Bauantrag bei der Stadt Königswinter eingereicht.

„Die Bearbeitung läuft noch, und es ist nicht absehbar, wann die Genehmigung ausgestellt wird“, so der Architekt auf GA-Anfrage. Das bestätigt der Technische Beigeordnete: „Die Baugenehmigung ist noch nicht erteilt.“

Landesbetrieb Straßenbau stellt Bedingungen

Wesentlicher Grund, dass die Genehmigung auf sich warten lässt, ist nach Informationen des General-Anzeigers der geforderte Linksabbieger von der Königswinterer Straße (L331) in den Kantering. Vor allem der Landesbetrieb Straßen NRW beharrt auf dem Bau der neuen Abbiegespur.

Als Träger öffentlicher Belange hat die Behörde im städtischen Baugenehmigungsverfahren ein Wörtchen mitzureden. Ihr Einwand: Schon jetzt sei das Verkehrsaufkommen auf der L331 in Ittenbach hoch, das Bauvorhaben werde für noch höhere Frequenz im Ort sorgen.

Bauherr soll Linksabbiegespur bezahlen

Also müsse die Situation baulich angepasst werden. Finanzieren solle die Baumaßnahme der Investor, so die Vorstellung des Landesbetriebs, der den Straßenausbau an dieser Stelle in nächster Zeit nicht als prioritär einordnet.

Die Rede ist von 200.000 Euro, die für den Ausbau der Abbiegespur anfallen. Dem Vernehmen nach hat sich der Eigentümer bislang gesträubt, diese Kosten zu tragen.

Eine denkbare Variante beim Interessenausgleich ist, dass Wilken-Böttcher in Vorleistung tritt. „Es hat viele gemeinsame Gespräche gegeben. Wir versuchen, Lösungsansätze zu finden, damit wir die Baugenehmigung bald erteilen können“, so Theo Krämer.

Wilken-Böttcher sagt: „Ich versuche aktiv mitzuwirken, damit die letzten Punkte vorangetrieben werden. Ich hoffe, dass ein Kompromiss gefunden wird.“

Der Architekt hatte das Gelände im Jahr 2015 gekauft. Es gebe bereits Mietinteressenten für die geplanten gewerblich genutzten Einheiten in dem Wohn- und Geschäftshaus. Auch Kaufinteressenten seien vorhanden, sagt er.

Geplant sind an der Königswinterer Straße und am Kantering ein Komplex mit jeweils zwei Geschossen mit Staffelgeschoss sowie im hinteren Bereich zwei Doppelhäuser. Wilken-Böttcher rechnet für das Projekt mit einer Bauzeit von 14 bis 16 Monaten. Ursprünglich hatte er in diesem Frühjahr mit dem Bau beginnen wollen.

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