Sternsinger ziehen durch Königswinter Segen für die kleinen Könige

OBERPLEIS · Bis zum 6. Januar sind in Königswinter wieder die Sternsinger unterwegs. Beispielland des Kindermissionswerks ist in diesem Jahr Kenia.

 Aussendung der Oberpleiser Sternsinger: Pfarrer Alexander Wimmershoff segnete die kleinen Könige sowie den Stern, die Krone und die Kreide.

Aussendung der Oberpleiser Sternsinger: Pfarrer Alexander Wimmershoff segnete die kleinen Könige sowie den Stern, die Krone und die Kreide.

Foto: Frank Homann

Die drei Weisen aus dem Morgenland bringen den Segen in die Häuser. Mindestens 50 Sternsinger sind seit dieser Woche wieder auf den Straßen von Oberpleis unterwegs. Drei von ihnen zogen bereits zu Beginn der Messe am zweiten Weihnachtstag in die Pfarrkirche Sankt Pankratius ein.

Am Schluss feierte Pfarrer Alexander Wimmershoff symbolisch mit ihnen die Aussendung der Oberpleiser Sternsinger. Der Geistliche segnete nicht nur diese drei Heiligen Könige mit Weihwasser, sondern auch ihren Stern, ihre Kronen und ihre Kreide. „Schenke allen Menschen Frieden, an deren Häusern diese Kreide den Segen verspricht.“

Und der Pastor dankte den Kindern und ihren Begleitern für ihren Einsatz. Erstmals werden die Oberpleiser Sternsinger zur großen Aussendungsfeier im Kölner Dom am 30. Dezember fahren. Darauf freuen sich der zwölfjährige Alexander sowie Adrian (10) und Lena (10), die aber auch gerne in die Pfarrkirche gekommen waren. Ursula Haaks organisiert seit zehn Jahren die Aktion in Oberpleis. „Am zweiten Weihnachtsfeiertag sind viele Familien nicht zu Hause, so dass wir diese Aussendung nur symbolisch machen.“

„Die alten Leute sind besonders nett.“

Ihre Mutter Igna Haaks kümmerte sich um die Kleidung von Alexander, Adrian und Lena. An einer langen Stange hingen die unterschiedlichen Gewänder. Lena wählte mit ihrer Mutter Sandra Weiler einen türkisfarbenen Überwurf aus. Die noch amtierende Karnevalsprinzessin von Wahlfeld ist bereits zum dritten Mal ein Heiliger König. „Das macht Spaß.“ Auch die Brüder Alexander und Adrian, deren Mutter Monika Effelsberg und ihr Vater Ulf die Aussendung mitfeierten, freuten sich auf die Besuche in den Häusern.

Sie trugen ein grünes und ein bordeauxrotes Gewand. „Wir erhalten Spenden für andere Kinder und auch Süßigkeiten.“ Alexander: „Wir haben auch in der Schule über die Aktion gesprochen. Ich war der einzige aus meiner Klasse mit Erfahrung als Sternsinger.“ Er macht bereits zum vierten Mal mit, sein Bruder tritt jetzt zum dritten Mal an. Adrian sagte: „Die alten Leute sind besonders nett.“

Über solch eifrige Kinder wie Lena, Adrian und Alexander ist Ursula Haaks glücklich. Längst wird für die Sternsingermannschaft auch über soziale Netzwerke geworben. „Wir versuchen, Kinder über Facebook zum Mitmachen zu motivieren. Die Zahl der kleinen Könige sinkt leider jedes Jahr. Aber wir jammern auf hohem Niveau. Denn wir sind stolz darauf, dass wir nicht das telefonische Bestellsystem für Besuche einführen müssen“, erläuterte Ursula Haaks, die den Laufplan zusammenstellt, der am Schriftenstand in der Kirche aushängt. So kann sich jeder informieren, wann die Kinder zu ihm kommen.

45 Gruppen unterwegs

45 Gruppen sind zwischen dem 27. Dezember und dem 6. Januar unterwegs. Einige Straßen sind noch nicht besetzt. Insofern sind Kinder und auch Begleiter noch immer sehr willkommen. Wer die Sternsinger verpasst, kann seine Spende auch im Pfarrbüro abgeben und dort einen Aufkleber mit dem Segensspruch erhalten – die moderne Form der Kreidezeichen der Weisen aus dem Morgenland. Sind genug Kinder da, geht der Sternsingergruppe ein Hirte voraus. Dafür stehen 15 Hirtenkleidungen zur Verfügung, während im Magazin rund 70 Königsgewänder hängen.

Igna Haaks hat viele von ihnen genäht. Beim Einkleiden wird sie unterstützt von Marita Hermes und Dorothee Koch. In den nächsten zwei Wochen herrscht Hochbetrieb. Übrigens können alle Jungen und Mädchen, nicht nur die katholischen, Könige werden und für arme Kinder Spenden sammeln. Diesmal ist das Beispielland des Kindermissionswerks Kenia. Und Süßigkeiten, die den Oberpleiser Kindern mitgegeben werden, gehen vorwiegend an die Tafel Königswinter und ans Haus Heisterbach. Die Sternsinger dürfen sich nach ihrem anstrengenden Weg aber auch selbst etwas zum Naschen aussuchen.

Sternsinger oder Begleiterkönnen sich unter 02244/9157110 oder per E-Mail an sternsinger-oberpleis@agll.de bei Ursula Haaks melden.

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