Hans Remig und Ulrich Osinski sind die geistigen Väter der Aktion "Saubere Stadt" "Saubermänner" gehen in den Ruhestand

THOMASBERG · Bürgermeister Peter Wirtz nannte sie die "geistigen Väter" der Aktion "Saubere Stadt". Jetzt verabschiedete er Ulrich Osinski und Hans Remig, die Organisatoren des Großreinemachens in den vergangenen zwölf Jahren, im Verwaltungsgebäude in Thomasberg mit einem dicken Dankeschön und einem Keramik-Teller als Präsent der Stadt in den Ruhestand.

 Seit zwölf Jahre beteiligen sich Vereine, Schulen, Kindergärten und viele Privatleute an der Aktion "Saubere Stadt" in Königswinter.

Seit zwölf Jahre beteiligen sich Vereine, Schulen, Kindergärten und viele Privatleute an der Aktion "Saubere Stadt" in Königswinter.

Foto: Frank Homann

Theo Krämer, Dezernent für die Technischen Geschäftsbereiche der Verwaltung, lobte: "Insgesamt haben Sie 300 Kubikmeter wilden Müll gesammelt." Und: "Mit Vereinen, Kindergärten, Schulen und Privatpersonen haben Sie diese Aktion gefahren und mit Energie vorangetrieben."

Als im Jahr 2001 die Lokale Agenda 21 gegründet wurde, bildete sich auch der Arbeitskreis 5, der sich fortan um eine saubere Stadt kümmerte. Ulrich Osinski: "Wir haben bei der Gründungsversammlung der Agenda überlegt, was verbessert werden muss. Mehr Sauberkeit gehörte dazu." Zunächst sammelte eine Gruppe in Oberpleis Müll ein.

Jugendliche räumten im Schulzentrum auf und hatten in Peter Wirtz einen prominenten Helfer. Der Bürgermeister war so angetan von der Aktion, dass er Osinski und Remig fragte, ob diese Maßnahme künftig nicht stadtweit durchführbar sei. So organisierten die beiden Ehrenamtler 2002 den ersten "Frühjahrsputz" mit freiwilligen Kräften.

"Sie haben diese Aktion mit Energie vorangetrieben", meinte Theo Krämer.

Es sei auch das Verdienst von Ulrich Osinski (85) und Hans Remig (87), dass Mitarbeiter von McDonald's regelmäßig die Straßenränder der L 331 rund um ihre Ittenbacher Filiale sauber halten und von dem Verpackungsmüll befreien, den die Kunden aus den Autofenstern werfen.

Leider gebe es weiterhin unbelehrbare Mitbürger, die ihren Müll achtlos entsorgen. "Es ist unglaublich, was alles in den Straßengräben und im Siebengebirge herumliegt", meinte Hans Remig.

Theo Krämer bestätigte: "Beinahe täglich erhalten wir Fundmeldungen. Ein großer Container auf dem Bauhof, in dem alles landet, was wir aus Wäldchen und Gräben herausholen, vom Fernseher bis zur Waschmaschine, muss wöchentlich geleert werden."

Bei der alljährlichen Putzaktion haben die Helfer sogar schon ein totes Wildschwein, Gebinde mit unbekannten Flüssigkeiten oder einen Notfallkoffer samt Ampullen geborgen. Remig: "Und Reifen sind immer dabei."

Und der Oberpleiser erzählte schmunzelnd eine Episode aus seiner "Müllsammelkarriere". Ein Autofahrer kurbelte kurz das Fenster herunter und fragte den vom Regen pitschnassen Hans Remig, der gerade Papierschnipsel vom Gehweg aufsammelte: "Hänschen, hast du nichts Besseres zu tun?!"

In diesem Jahr fanden sich nun Nachfolger für das Organisatorenteam. Der Freundeskreis "Die Dollen-Dörfler" übernahm von Ulrich Osinski und Hans Remig die Regie für den Frühjahrsputz. Die Einladungen sind schon raus.

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