Aktionstag in Oberpleis 300 Jugendliche feiern bei den Saturday Night Games

Oberpleis · Viele Aktionen, Spiel- und Sportangebote am Nachmittag, eine Disko mit richtigem DJ am Abend: Mehr als 300 Kinder und Jugendliche haben bei den Saturday Night Games in Oberpleis gefeiert.

 Geschick und Schnelligkeit sind gefragt: Zwei Jungen versuchen sich an einen der vielen Aktionen bei den Saturday Night Games.

Geschick und Schnelligkeit sind gefragt: Zwei Jungen versuchen sich an einen der vielen Aktionen bei den Saturday Night Games.

Foto: Frank Homann

„Saturday Night Fever“ war gestern, heute sind Saturday Night Games angesagt. Weit mehr als 300 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 15 Jahren feierten am Samstagabend im Schulzentrum Oberpleis eine Mega-Party – und zwar ganz offiziell. Eingeladen dazu hatten die Häuser der Jugend in Königswinter und Bad Honnef.

„Die Resonanz ist einfach bombastisch.“ Stefan Schmied, Jugendpfleger der Stadt Königswinter, strahlte über das ganze Gesicht. Bereits zwei Stunden nach Beginn der Veranstaltung hatten sich rund 280 Kids und Teens ein Eintrittsbändchen umbinden lassen - Ende nicht absehbar. Schließlich sollte nach Spiel, Spaß und Sport am Nachmittag noch bei einer richtigen Disko mit professionellem DJ am Abend ordentlich die Post abgehen. „Das ist genau das, was sich die Kinder in dieser Altersklasse wünschen. Für die Älteren gibt es ja genügend Feten und Partys“, sagt Norbert Lehr vom Haus der Jugend Niederdollendorf, der die Saturday Night Games gemeinsam mit Schmied maßgeblich organisiert hat.

Dass er genau ins Schwarze getroffen hat, bestätigen Mila und Leonie: „Wir freuen uns schon total auf die Disko, weil wir da ja sonst mit zwölf Jahren noch nicht hindürfen.“ Aber auch darüber hinaus finden die beiden Mädchen die Veranstaltung echt cool: „Man kann total viel machen. Wir haben zum Beispiel auch schon Zumba ausprobiert. Eigentlich schade, dass die Saturday Night Games nicht öfter stattfinden.“

Viel Betrieb in der „Digital-Detox-Ecke“

Tatsächlich geht die Veranstaltung nur alle zwei Jahre über die Bühne. Zuletzt hatten 2017 rund 300 Kinder und Jugendliche in Oberpleis gefeiert. Mit im Boot waren bei der nun sechsten Auflage nicht nur die Jugendämter beider Städte, sondern auch eine ganze Reihe von Kooperationspartnern und Sponsoren. „Wir freuen uns, dass wir einige freie Träger neu dazu gewonnen haben“, sagt Schmied. So trugen erstmals der Pfadfinderstamm Oberpleis der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg sowie der Stamm Oberon des Bundes der Pfadfinderinnen und Pfadfinder dazu bei, dass der Tag für den Nachwuchs zu einem echten Erlebnis wurde. In der Aula hatten die Pfadfinder nicht nur unter Planen und Tüchern ein 3-D-Labyrinth aufgebaut, auch konnten die Jungen und Mädchen am „Pseudo-Lagerfeuer“ einfach mal eine Runde chillen und Pfadfindergemeinschaft erleben.

Sehr zur Freude von Anke Jatzen und Jens Nüchel stieß ein Relikt aus alten Zeiten auf reges Interesse bei den jungen Leuten: eine Schreibmaschine. Die hatten die Pfadfinder mitgebracht, um der Jugend von heute zu zeigen, was ohne Strom möglich ist. Es war erstaunlich, welch ein Betrieb in der „Digital-Detox-Ecke“ herrschte: Mit Feuereifer hauten die Kids in die Tasten, um anschließend die eigenhändig getippten Zeilen auf Papier zu bestaunen.

Mehr als 30 freiwillige Helfer

Als bereits bewährter Partner war überdies der TuS Oberpleis mit an Bord, der mit seinen Sportangeboten dafür sorgte, dass sich die Jugendlichen ordentlich austoben konnten. So gab es in der Turnhalle einen spannenden Parcours aus verschiedenen Geräten zu bewältigen, im Soccer-Käfig wurde ein Match nach dem anderen gekickt. Wer mochte, konnte an einem Kletterfelsen zum Gipfelsturm ansetzen. Und dann war auch noch ein riesiges Piratenschiff in der Turnhalle vor Anker gegangen. Auf dem Gefährt – einer Mischung aus Hüpfburg, Riesenrutsche und Geschicklichkeitsparcours – war für jede Menge Action gesorgt. „Es ist einfach schön zu sehen, wie die Kinder die Angebote annehmen und Spaß haben“, freut sich Lehr. Dies alles funktioniere aber auch nur deshalb so gut, „weil wir so viele Helfer haben“. Mehr als 30 Freiwillige – zu erkennen an den leuchtend roten Poloshirts – sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Und auch dafür, dass den Pänz nicht der Magen knurrte. Stärkung in Form von üppig belegten Hotdogs und süffigen Cocktails – alles alkoholfrei, versteht sich – gab es zu taschengeldfreundlichen Preisen. Wasser und Äpfel konnten sie sich sogar für „umsonst“ schmecken lassen.

Schließlich hat die Veranstaltung bei allem Spaß auch einen ernsten Hintergrund: nicht nur, die Zehn- bis 15-Jährigen „von der Spielkonsole wegzubekommen“, sondern auch präventiv zu wirken. „Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen frühzeitig Möglichkeiten der aktiven Freizeitgestaltung aufzuzeigen und dem Konsum von Alkohol und anderen Drogen entgegenzuwirken“, so die Veranstalter.

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