Mögliche Kosten von 708.000 Euro Sanierung in Oberpleis wird teurer als gedacht

Oberpleis · Für die Sanierung vom Haus der Jugend in Oberpleis kommt ein Gutachter bei der großen Lösung auf mehr als 700.000 Euro. Nun muss sich der Ausschuss dem Thema annehmen.

Eine Sanierung des „Hauses der Jugend“ in Oberpleis könnte bei einer „großen Lösung“ mehr als 700.000 Euro kosten. Das besagt ein Gutachten, das die Stadt Königswinter in Auftrag gegeben hatte und mit dem sich nun der Bau- und Verkehrsausschuss am Dienstag, 7. November, und der Jugendhilfeausschuss am Donnerstag, 16. November, beschäftigen muss.

„Der bauliche Zustand des Gebäudes kann als nicht gepflegt eingestuft werden. Insgesamt zeigt sich eine erhebliche Abnutzung mit großem Renovierungsbedarf“, steht in der Expertise des Sachverständigenbüros Knobloch. Die Immobilie befinde sich insgesamt in einem überalterten Zustand und weise an vielen Stellen einen Sanierungsstau auf. Allein beim Bauwerk – dazu gehören Maßnahmen, die zur langfristigen Erhaltung des Gebäudes erforderlich sind und dringend angeraten werden – belaufen sich die Sanierungskosten laut Gutachten auf 384.000 Euro. An reinen Renovierungskosten kommen 70.000 Euro hinzu.

Gesamtkosten von 708.000 Euro

Die Installation einer Photovoltaikanlage und eines Aufzugs zur Verbesserung der Barrierefreiheit sind im Gutachten mit 119.000 Euro angegeben. Da das Gebäude während einer Sanierung nicht genutzt werden könnte, wurden für eine Ausweichmöglichkeit weitere 60.000 Euro veranschlagt. Für eine grundlegende Dachsanierung kämen noch einmal 75.000 Euro dazu. Das würde sich auf Gesamtkosten in Höhe von 708.000 Euro belaufen. Unvorhergesehenes könnte diese Summe unter Umständen noch weiter erhöhen.

Den Ball ins Rollen gebracht hatte der Träger. Die Katholische Jugendagentur Bonn hatte vor einem Jahr um Instandsetzungen gebeten. Zudem hatte der Stadtjugendring eine Sanierung und Trockenlegung des Untergeschosses angemahnt. Der Stadtrat beschloss daraufhin in den letztjährigen Haushaltsberatungen Honorarkosten in Höhe von 10.000 Euro für die Erstellung eines Sanierungskonzeptes einzustellen. Damals sagte Bürgermeister Peter Wirtz bereits, dass ein Abriss wahrscheinlich die wirtschaftlichste Variante sein könnte.

Teurer als angenommen

Jetzt scheint die Sanierung noch teurer zu werden als damals angenommen. Das Gebäude, das von Kinder- und Jugendvereinen, wie beispielsweise den Pfadfindern, als Treffpunkt und Lagerstätte sowie für Veranstaltungen, zum Teil auch mit Übernachtungen, genutzt wird, ist Baujahr 1937. Es ist nicht barrierefrei, obwohl der Träger dafür einen Bedarf sieht. Die Fenster wurden zuletzt 1990 ausgetauscht. Das gesamte Kellergeschoss ist durch aufsteigende Feuchtigkeit belastet. Die Liste der notwendigen Maßnahmen lässt sich fortsetzen.

Die Verwaltung erwartet nun von der Politik eine Antwort, ob die Sanierung in den Haushalt 2019 eingestellt werden soll. Die Entscheidung hängt auch mit den Plänen für die benachbarte ehemalige Paul-Moor-Schule zusammen, die zurzeit noch als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird, nach Fertigstellung des Gebäudes an der Herresbacher Straße aber wieder zur Verfügung steht.

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