Handgearbeitete Originale Riesiges Angebot beim Kunsthandwerkermarkt in Königswinter

KÖNIGSWINTER · Es war einfach zu heiß: Die jüngste Auflage des Kunsthandwerkermarkts rund um Haus Bachem zog am Wochenende weniger Besucher an als sonst. Das Angebot war hingegen riesig.

 Keramikarbeiten, Glaskunst, Mode und Seife – das sind nur einige Angebote, die beim Kunsthandwerkermarkt auf die Kunden warten.

Keramikarbeiten, Glaskunst, Mode und Seife – das sind nur einige Angebote, die beim Kunsthandwerkermarkt auf die Kunden warten.

Foto: Frank Homann

Sie hatten eindeutig den besten Platz beim Kunsthandwerkermarkt am Wochenende in Königswinter: Dicht an dicht dümpelten die kugelrunden Froschkönige von Keramikgestalterin Katja Lewe in einer großen Zinkwanne auf dem Wasser. Die Sonnenstrahlen ließen ihre goldenen Krönchen im Sonnenlicht eindrucksvoll funkeln. Bei Besuchern und Ausstellern indes kullerten die Schweißperlen – aufgrund der tropischen Hitze herrschte bei der 17. Auflage des Marktes auf dem Gelände des Haus Bachem vor allem am Samstag deutlich weniger Andrang als in den Vorjahren.

„Heute haben alle Aussteller Schwierigkeiten“, so Lewe. Die Künstlerin, die mit ihren handgetöpferten Figuren und Gefäßen aus Winningen an der Mosel angereist ist, nahm es dennoch gelassen: „Wer viel auf Märkten unterwegs ist, hat gelernt, mit dem Wetter zu leben. Sturm oder Regen wären noch schlechter.“ Außerdem biete der Park ja viele lauschige Plätzchen, „und es kommen ja auch trotzdem immer noch Besucher“.

Seifen mit Lavendel- oder Rosenöl

Immer der Nase nach landeten diese unwillkürlich am Stand von Helga Kurtenbach. Handgemachte Seifen mit Lavendel- oder Rosenöl dufteten hier herrlich erfrischend in der Sommerhitze. Den richtigen Riecher hat die Seifenherstellerin aus Aegidienberg angesichts der Temperaturen auch mit ihrer selbst kreierten „Kaffee- oder Küchenseife“ bewiesen: die nämlich soll nicht nur schlechte Gerüche in der Küche neutralisieren, sondern auch bei starken Schweißfüßen Wunder wirken.

Kurtenbach, die seit vielen Jahren Stammgast beim Kunsthandwerkermarkt ist und schon so einige Wetterkapriolen miterlebt hat, war noch positiv überrascht, was die Besucherzahlen angeht: „Ich hatte heute Morgen schon mit Null gerechnet“, sagt die Seifenherstellerin und schmunzelt. Sie findet es vielmehr schade, dass die Anzahl der Aussteller von Jahr zu Jahr abgenommen hat: „Wir haben damals mit 60 Ausstellern angefangen – das war schon fast zu viel.“ Mittlerweile bleiben viele Plätze leer. „Dabei ist das ein so schöner und gemütlicher Markt hier. Und es gibt auf dem ganzen Gelände keinen einzigen schlechten Standort. Vielleicht müsste die Stadt einfach etwas mehr Werbung machen – auch über den Tellerrand hinaus“, meint Kurtenbach.

Glaskünstler, Modedesigner, Goldschmiede und Keramiker

Dennoch gab es für Liebhaber von handgearbeiteten Originalen auch bei der 17. Auflage des Marktes eine reiche Auswahl – Glaskünstler, Modedesigner, Goldschmiede, Keramiker und andere Kunsthandwerker boten an ihren Ständen an, was man sonst nicht alle Tage in Läden und Geschäften findet: bedruckte Taschen, ausgefallene Schmuckstücke, Bilder oder originelle Dekostücke für Haus und Garten aus Keramik.

Peter Covaci aus Xanten zum Beispiel modelliert Vögel oder auch witzige menschliche Köpfe aus Ton und setzt sie dann gekonnt auf knorrigen Ästen oder Baumstämmen in Szene. Viele Gäste, die am Samstag und Sonntag über den Markt flanierten, hatten Zeit und Muße, sich nicht nur die Handarbeiten anzuschauen, sondern auch mit den Verkäufern ins Gespräch zu kommen.

Handwerk vor Ort vorgeführt

Zum Beispiel mit Marion Schole, die viel Interessantes über Wolle und deren Verarbeitung zu erzählen hatte, während dabei unermüdlich ihr Spinnrad schnurrte. „Ich führe gerne vor Ort mein Handwerk vor“, sagt sie. In allen Farben des Regenbogens leuchten die hauchdünnen Schals, die Schole selbst gearbeitet hat – eine „Fusion aus Maulbeerseide in Merino, eingearbeitet in Seidenchiffon mit Wensleydale-Locken“. Bei Letzterem handelt es sich um die Wolle einer besonderen englischen Schafsorte. Die Wolle wird von der Textilkünstlerin aus der Eifel selbst gesponnen und eingefärbt: „Farben sind für mich Seelennahrung.“

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