Theaterstück Revolution in der Cafeteria

KÖNIGSWINTER · Loers, Jugendleiterin der evangelischen Kirchengemeinde, hat gemeinsam mit der Kinder- und Jugendbildung der Stiftung Christlich-Soziale Politik ein Theaterprojekt ins Leben gerufen, an dem sich junge Mitglieder der evangelischen Kirchen- und der türkisch-muslimischen Moscheegemeinde Königswinter beteiligen.

 Wie geht das jetzt mit der Revolution? Die Jugendlichen proben im Theaterstück den Aufstand.

Wie geht das jetzt mit der Revolution? Die Jugendlichen proben im Theaterstück den Aufstand.

Foto: Homann

"Freiheit und Selbstbestimmung!" "Nein, das ist zu schwammig. Wir wär's mit: 'Schluss mit Schule!'?" "Oder: Jugend an die Macht!" So ganz sind sich die sieben Schüler mit ihrem Leitspruch nicht sicher. Sie stecken mitten in den Vorbereitungen einer Revolution, und so ein gesellschaftlicher Umsturz ist eben nicht zwischen Tür und Angel abzuwickeln. Ihren Anfang nimmt die Revolution jedenfalls in der Schulcafeteria. Ihr offizieller Titel lautet "Von Buntstiften und Benzinkanistern", denn so heißt das gleichnamige Theaterstück, das die Jugendlichen unter der Leitung von Andrea Loers auf die Bühne bringen.

Loers, Jugendleiterin der evangelischen Kirchengemeinde, hat gemeinsam mit der Kinder- und Jugendbildung der Stiftung Christlich-Soziale Politik ein Theaterprojekt ins Leben gerufen, an dem sich junge Mitglieder der evangelischen Kirchen- und der türkisch-muslimischen Moscheegemeinde Königswinter beteiligen.

Die Story lautet in etwa wie folgt: Einige Schüler treffen sich zufällig in der Schulcafeteria. Sie beklagen sich über Leistungsdruck und Fremdbestimmung. Es entwickelt sich die erwartete Gruppendynamik, und ihr Ruf nach Freiheit mündet in die Idee einer Revolution gegen die Erwachsenen. Bei der Idee bleibt es dann allerdings auch. Das Stück lebt von den Schritten der Vorbereitung - und von den Figuren, die wohl so oder so ähnlich in jedem jugendlichen Freundeskreis zu finden sind. Da ist die Streberin mit Hornbrille, die die Plakate für den Aufstand gemalt hat und sicher ist: Die werden's bringen!

Dann ist da die Coole, die sich vor allem durch das Kreischen von Befehlen hervortut. Und dann gibt es da natürlich das recht [kein Linktext vorhanden] unberechenbare Problemkind, Lara, die dann im Endeffekt einen Lehrer zur Geisel nimmt und den Showdown durch einen Cliffhanger zu dem ihren macht.

In seinen besten Momenten, nämlich wenn die Sieben sich gewahr werden, dass sie eingeschlossen sind und sich gegenseitig angiften, erinnert das Stück an Jean-Paul Sartres "Huis clos", in dem es bekanntlich heißt: "Die Hölle, das sind die anderen."

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