Gesamtschule in Oberpleis Politiker wollen Zahlen abwarten

Königswinter · Ob die Oberpleiser Gesamtschule mit fünf oder sechs Zügenfortgeführt wird, entscheidet die Stadt erst im Februar.

 Sollte die Gesamtschule sechszügig werden, wären größere Umgestaltungen im Schulzentrum notwendig. Die Kosten sind noch unklar.

Sollte die Gesamtschule sechszügig werden, wären größere Umgestaltungen im Schulzentrum notwendig. Die Kosten sind noch unklar.

Foto: HOMANN

Die Entscheidung, ob die Gesamtschule in Oberpleis dauerhaft sechszügig sein soll, fällt erst Anfang Februar. In den ersten drei Jahren hatte die Stadt Königswinter aufgrund der hohen Anmeldezahlen jeweils eine Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung für den zusätzlichen Zug erhalten.

Die Kölner Behörde hätte daher jetzt von der Stadt gerne eine klare Aussage, ob die Schule - wie ursprünglich vorgesehen - fünfzügig fortgeführt wird oder dauerhaft auf sechs Züge erweitert werden soll. Doch soweit ist die Politik noch nicht. Sie möchte erst einmal das Anmeldeverfahren vom 29. Januar bis 5. Februar 2016 abwarten.

Vielleicht stellt sich das Thema im kommenden Jahr gar nicht, weil zurzeit nur 341 Kinder die vierten Schuljahre der Königswinterer Grundschulen besuchen. Vor einem Jahr waren es noch 420.Grundsätzlich waren sich alle Fraktionen im Schulausschuss einig, dass möglichst alle Königswinterer Kinder an der Gesamtschule aufgenommen werden sollen. In diesem Jahr mussten 23 Kinder abgelehnt werden, davon elf aus Königswinter.

Während die Opposition überzeugt ist, dass das besser mit einer Sechszügigkeit als mit nur fünf Eingangsklassen zu erreichen ist, zweifelte Norbert Mahlberg (CDU) diese Rechnung an. "Den Ansatz, für alle Königswinterer Kinder einen Platz anbieten zu können, teilen wir. Den Ansatz, dass das durch die Sechszügigkeit zu erreichen ist, hingegen nicht", sagte er.

"Vielleicht gucken unsere Königswinterer Kinder dann noch mehr in die Röhre"

Eine größere Schule würde auch einen größeren Sog auf umliegende Gemeinden auslösen. Außerdem lege die Aufnahmekriterien allein der Schulleiter fest. "Vielleicht gucken unsere Königswinterer Kinder dann noch mehr in die Röhre", sagte er. Unverantwortlich sei eine Entscheidung aber vor allem, solange die Auswirkungen auf den Haushalt nicht absehbar seien. Auch Claudia Owczarczak (Grüne) sah sich noch nicht in der Lage, einen Beschluss zu fassen, auch wenn sie die Sechszügigkeit für gut halten würde.

Gutachterin Ulrike Lexis hatte zuvor bei der Vorstellung des aktualisierten Schulentwicklungsplans für den Fall einer dauerhaften Sechszügigkeit von einem "großen Umgestaltungsbedarf" im Schulzentrum gesprochen. Zu einem Kostenplan sah sie sich aber kurzfristig nicht in der Lage.

Die SPD-Fraktion sprach sich bereits deutlich für eine Sechszügigkeit aus. "Da ist die Chance, die Qualität der Gesamtschule zu sichern und die Königswinterer Kinder aufzunehmen, größer", so Fraktionschef Jürgen Kusserow. Es müssten alle Anstrengungen unternommen werden, um dies im Haushalt darzustellen.

Cora Ridder (Königswinterer Wählerinitiative) erinnerte daran, ihre Fraktion sei damals gestartet mit dem Ziel, allen Königswinterer Kindern einen Abschluss an der Gesamtschule zu ermöglichen. "Wir sehen daher keine andere Möglichkeit als die Sechszügigkeit." Franziska Föhmer, Leiterin der Verbund-Förderschule, erinnerte daran, dass ihre Schüler keine Chance haben, auf die voll belegte Gesamtschule zu wechseln, was jedoch vom Teilhabegedanken her sehr wichtig sei. "Das ist übel", meinte die Pädagogin.

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