FOC in Königswinter Politiker sind bereit, Geld in die Hand zu nehmen

KÖNIGSWINTER · Dass selbst die Vorabuntersuchungen zur möglichen Realisierung eines Factory Outlet Centers (FOC) in Königswinter Geld kosten und Arbeitskräfte in der Verwaltung binden werden, stand bereits im Vorfeld fest. Doch die Königswinterer Kommunalpolitiker machten Mittwochabend im Planungsausschuss deutlich: Sie sind bereit, das Geld in die Hand zu nehmen, denn sie sind zu einer großen Mehrheit überzeugt, dass das Projekt ein Erfolg werden kann.

Wie berichtet, will der Königswinterer Projektentwickler Ulrich Nordhorn, der in Ochtrup bereits ein FOC gebaut hat, auf Teilen des Lemmerzgeländes sowie auf dem Jass-Gelände und dem Bobby-/Rheingold-Gelände ein Outlet Center von 20.000 Quadratmeter errichten.

165.700 Euro und 337,5 Arbeitstage für die Verwaltung - das sind die Zahlen die die Königswinterer Stadtverwaltung berechnet hat. So viel Geld und Zeit wird es - verteilt auf drei Jahre - brauchen, um das FOC bis zu einem möglichen Beschluss über die Bauleitverfahren zu bringen. Und selbst jene Vorarbeiten, die erledigt werden müssen, damit die Bezirksregierung sich überhaupt ein Urteil bilden kann, ob ein FOC in Königswinter möglich ist, schlagen gehörig zu Buche.

Alleine das Einzelhandelsgutachten, das die Verwaltung nicht in Eigenregie erstellen kann, dürfte rund 30.800 Euro kosten. Ganz zu schweigen von einem Verkehrsgutachten und nicht zuletzt weiteren Vorarbeiten, für die die Verwaltung erst einmal entsprechende Kapazitäten freistellen muss. Wie das gehen könnte, berieten die Politiker am Abend im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung.

All dieser Probleme sind sich die Politiker bewusst - und man will sie lösen. "Allerdings stellt sich die Frage: Wo wird der Investor tätig?", formulierte es Roman Limbach (CDU). Auch dieser habe einen Beitrag zu leisten. Daher soll die Verwaltung nach dem Willen der Christdemokraten eine Art Vorvertrag mit dem Investor aushandeln, der regelt, welche Aufgaben und Kosten Nordhorn in dem Prozess übernimmt. Ein Beschlussvorschlag, dem sich der Ausschuss einstimmig anschließen konnte. Und auch Nordhorn, der sich im Ausschuss äußern durfte, machte deutlich, dass er sich diesem Ansinnen keineswegs verschließen will.

"Wir müssen jetzt mit der Verwaltung die nächsten Schritte besprechen. Zwingend ist vor allem das Einzelhandelsgutachten. Da würden wir unseren Beitrag leisten." Das Gutachten ist deshab so wichtig, weil es Obergrenzen für den Kaufkraftabfluss aus den Nachbarkommunen gibt. Sollte dieser zu groß sein, ließe sich das Projekt nicht realisieren.

Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass dieses Gutachten zu den zentralen Wünschen gehört, die die Teilnehmer des Regionalen Arbeitskreises - einer freiwilligen Kooperationsform, in der alle 28 Städte, Gemeinden und Verbandsgemeinden der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler vertreten sind - äußerten.

Dieser hatte jüngst in Königswinter zum Thema FOC getagt - in "sehr konstruktiver Atmosphäre", wie René Kotte von der Stadtverwaltung betonte. Man habe die weitere Arbeitsfolge abgesprochen und eruiert, was aus Sicht des Mitglieder genauer untersucht werden sollte. Kotte: "Es gab jedenfalls keine Fundamentalopposition."

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