Gesamtschule in Königswinter Plädoyer für die Sechszügigkeit

Königswinter · Der Stadtschulpflegschaftsvorsitzende Bernd Kolb hat an die Politik appelliert, sich für eine Sechszügigkeit der Gesamtschule Oberpleis auszusprechen. Heute entscheidet der Stadtrat.

Einen Tag vor der Stadtratssitzung am Montag, in der SPD und Königswinterer Wählerinitiative per Dringlichkeitsantrag versuchen wollen, doch noch eine Sechszügigkeit der Gesamtschule Oberpleis für das Schuljahr 2017/2018 zu erreichen, haben die beiden Fraktionen noch einmal Unterstützung vom Vorsitzenden der Stadtschulpflegschaft, Bernd Kolb, erhalten.

Die Diskussion über die „unzureichenden Schulplätze“ sei mittlerweile zu einer „beklagenswerten Tradition“ geworden, meint er. Daher scheine es nahezu unerlässlich, durch die Beantragung einer Mehrklasse für das kommende Schuljahr und langfristig einer Sechszügigkeit, endlich allen Eltern, die für ihre Kinder vor der Wahl einer weiterführenden Schule stehen, die Sicherheit zu erhöhen, in der Stadt, in der sie wohnen auch schulpolitische Unterstützung zu finden. „Zu Zeit wird der Elternwillen, vor allem der Eltern, deren Kinder abgelehnt wurden, vollkommen außer Acht gelassen“, so Kolb.

Im Schulausschuss hatte sich die Koalition (CDU, FDP, Grüne) mit knapper Mehrheit (10:9) für eine Fünfzügigkeit ausgesprochen. Das bedeutet, dass bei Klassengrößen von 27 Schülern pro Klasse 135 Kinder aufgenommen werden können. Bei 154 Anmeldungen musste die Schule deshalb 19 Kindern, unter ihnen vier aus Königswinter, eine Absage erteilen.

Kolb: „Es erscheint überaus wichtig, der Schule zukünftig einen Spielraum zu geben, um zum einen Königswinterer Kinder bevorzugt aufnehmen zu können, darüber hinaus einen Puffer für Kinder zu schaffen, die aufgrund ihrer Leistungen auf dem Gymnasium am Oelberg dort einen schweren Stand haben, um Zuzugskinder einen Platz auf der Gesamtschule anbieten zu können und letztendlich auch Heimkindern eine schulische Perspektive bieten zu können. Dies ist nur bei einer dauerhaften Sechszügigkeit der Schule möglich.“

Einen Ratsbeschluss, der Kindern aus Königswinter den Vorzug gibt, hält er für wünschenswert. Bonn und Hennef hätten ihn bereits. „Deshalb gilt der Appell an alle im Rat vertretenen Mitglieder, in Königswinter eine zukunftsorientierte Schulpolitik voran zu treiben, dabei keine unrealistischen Zahlen als Entscheidungsbasis zu nutzen, vorrangig die Kinder im Auge zu haben, die im eigenen Stadtgebiet wohnen, ohne Anmeldungen aus Nachbarkommunen grundsätzlich ablehnen zu müssen, auch denjenigen Kindern eine weiterführende Schule zu ermöglichen, die aus Jugendheimen im Stadtgebiet Unterstützung benötigen, allen Eltern der momentanen Grundschüler die Angst vor dem schulischen Werdegang ihrer Kinder zu nehmen und auch familienpolitisch die Weichen zu stellen, um Königswinter zu einem schulpolitisch interessanten Wohnort zu machen.“

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