Ende der Motorradsaison Pfarrer Markus Hoitz lud zu Rundfahrt ein

OBERPLEIS · "Unterwegs im Namen Gottes" steht auf den beiden Gepäckboxen der schwarzen BMW-Maschine geschrieben. Der Inhalt: nicht etwa der aktuelle Pfarrbrief oder der Predigttext für die nächste Messe, sondern eine "Regenkombi".

 Abschluss der Motorradsaison: Pfarrer Markus Hoitz war am Samstag gemeinsam mit den anderen Teilnehmern auf Tour.

Abschluss der Motorradsaison: Pfarrer Markus Hoitz war am Samstag gemeinsam mit den anderen Teilnehmern auf Tour.

Foto: Frank Homann

Nass werden will schließlich keiner, das gilt auch für einen Mann, der berufsbedingt einen besonders guten Draht nach "oben" pflegt: Wenn Pastor Markus Hoitz mit seinen Bikerfreunden auf Motorradtour geht, wie bei der Saisonabschlussfahrt am Samstag, dann möchte er für alle (Regen-)Fälle gewappnet sein. Erst recht wenn einem nachgesagt wird, dass es "überall, wo der Hoitz ist, regnet".

Zumindest in seiner Vorgängerpfarrei in Düsseldorf soll dies tatsächlich so gewesen sein, verrät der Pfarrer augenzwinkernd. "Als ich weg war, konnte dort die Prozession endlich im Trockenen stattfinden." Umso erstaunlicher, dass dennoch ein Mitglied der alten Motorradclique aus der Landeshauptstadt eigens für den Ausflug nach Königswinter gereist ist - aus alter Verbundenheit.

Insgesamt starteten neun Biker aus der Pfarrgemeinde vom Vorplatz der Pfarrkirche Sankt Pankratius aus zu einer Tour in die Eifel und an die Ahr - mit Zwischenhalt an der Abtei Mariawald. Zum Aufwärmen hatte es bei den kühlen Morgentemperaturen vorab noch einen Kaffee im Pfarrsaal gegeben.

In Düsseldorf war Hoitz seinerzeit regelmäßig mit einer Gruppe Gleichgesinnter aus der Kolpingsfamilie zu Rundfahrten gestartet, "als ich nach Königswinter gekommen bin, dachte ich mir, hier gibt es bestimmt auch Motorradfahrer". In der Tat - im April fand die erste gemeinsame Saisonauftaktfahrt nach Neuwied statt.

Nun traf man sich zum zweiten Mal, und das soll nicht die letzte Tour gewesen sein, da sind sich die Teilnehmer einig. Allerdings hätten es noch einige Mitfahrer mehr sein können - der eine oder andere hatte wohl aufgrund des Wetters seine Maschine im Stall gelassen. "Auch unter den Motorradfahrern gibt es Warmduscher", so Hoitz schmunzelnd.

Auf dem Motorrad könne er das Gefühl von Freiheit und Abenteuer genießen, schwärmt er. "Außerdem kann man beim Fahren wunderbar seinen Gedanken nachhängen." Dabei hatten ihn rein praktische Erwägungen vor rund 20 Jahren den Motorradführerschein machen lassen: "Ich war zu der Zeit Kaplan in Euskirchen und habe mich immer geärgert, wenn man mit dem Auto hinter den vielen Zuckerrübentraktoren, die dort unterwegs waren, her fahren musste."

Heute steht in seinem heimischen Stall neben der BMW Geländemaschine, in deren Sattel sich Hoitz an diesem Samstag geschwungen hat, sogar noch ein weiteres Stahlross.

Die gemeinsamen Touren sind für die Bikerfreunde aus der Pfarrgemeinde ein schönes Erlebnis, "individuell und doch gleichzeitig gemeinschaftlich", berichtet Hoitz. Während man bei der Fahrt selbst "seine Ruhe hat", wird in den Pausen dann ausgiebig die Gelegenheit zum Quatschen und sich Austauschen genutzt. Natürlich gelte es auch stets beim Fahren in der Gruppe aufeinander aufzupassen.

Gipfel der Genüsse ist es für den flotten Pfarrer übrigens, zu richtig guter Bikermusik Gas zu geben: Unter dem Helm erklingen dann aber nicht nur Motorrad-Hymnen wie "Born to be wild", sondern auch Blasmusik und Klassisches. Und hin und wieder setzt Hoitz auch mal zum Walkürenritt an.

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