Konrad-Adenauer-Statue auf dem Petersberg Der Kanzler ist zurück

Königswinter · Eine Bronzeskulptur des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer ist an historischer Stelle im Gästehaus Petersberg in Königswinter enthüllt worden: im Salon Adenauer.

 Ein großer Mann im Miniatur-Format: Christoph Krupp (l.) enthüllt die Skulptur im Beisein von (v.l.) Konrad Adenauer, Olivier Graine, Paul Johannes Fietz, Vladimir Saal und Michael Kain im Salon des Grandhotels.

Ein großer Mann im Miniatur-Format: Christoph Krupp (l.) enthüllt die Skulptur im Beisein von (v.l.) Konrad Adenauer, Olivier Graine, Paul Johannes Fietz, Vladimir Saal und Michael Kain im Salon des Grandhotels.

Foto: Frank Homann

Im Salon Adenauer des Steigenberger Grandhotels Petersberg steht seit Mittwoch sein Namensgeber – Konrad Adenauer in Bronze, 55 Zentimeter hoch, geschaffen von dem französischen Bildhauer Olivier Graine. Enkel Konrad Adenauer enthüllte die Skulptur. Er hatte sie der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus übereignet, schon mit dem Gedanken, sie dem Petersberg-Hotel als Leihgabe anzubieten.

„Es ist für uns eine ganz besondere Ehre, dieses Kunstwerk hier ausstellen zu dürfen, denn der Petersberg ist auch ein Erinnerungsort an Konrad Adenauer“, sagte Christoph Krupp, Vorstandssprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Er nahm „Conny in Bronze“ mit Bima-Vorstandsmitglied Paul Johannes Fietz und Vladimir Saal, dem Geschäftsführer der Gästehaus Petersberg GmbH, sowie Hotel-Direktor Michael Kain in Empfang. Exakt in jenem Raum, in dem Adenauer am 21. September 1949 einen Teppich betrat, der protokollarisch den Alliierten Hohen Kommissaren vorbehalten war. Er demonstrierte damit, dass er sich als gleichberechtigter Verhandlungspartner ansah.

70 Jahre nach der denkwürdigen Teppichszene ist der erste Bundeskanzler als Skulptur zurückgekehrt. Ein zeitgenössisches Foto, das Adenauers Abgang aus dem Hotel zeigt, diente dem Künstler als Vorlage. Der Adenauer-Enkel präsentierte diese Aufnahme, wies auf den persönlichen Referenten Herbert Blankenhorn hin. Er hat über einen Arm seinen Regenmantel gelegt, unter dem ein schmales Paket zu sehen ist. Im Auto stellte sich heraus, dass es das Besatzungsstatut, ohne Unterschrift, war, das die Alliierten Blankenhorn einfach unter den Arm geschoben hatten. „Heute ist es im Haus der Geschichte.“

Adenauer fasziniert den Bildhauer

„Er bekommt jetzt noch einen ordentlichen Sockel“, versprach Michael Kain mit Blick auf die Skulptur. Das Modell für die Statue schuf Olivier Graine 2009, 2015 wurde die Skulptur gegossen. Ein zweites Exemplar blieb im Besitz des Adenauer-Enkels, der das Werk in Auftrag gegeben hatte.

Graine, der 1967 im nordalgerischen Kabylei geboren wurde, war ursprünglich nur sporadisch in Köln zu Besuch, ließ sich aber von dem Adenauer-Denkmal vor der Apostelkirche inspirieren. Seit 2013 lebt der Künstler mit seiner Familie in der Domstadt. Das Foto vom 21. September 1949 war seine Vorlage. „Es ist aber keine Kopie. Mein Adenauer hat den Mantel geöffnet, er geht etwas stolzer, das hat etwas mit Schönheit zu tun“, erklärte er.

Er lässt sich auch weiter von ihm inspirieren: Neue Entwürfe sind in Arbeit. Die Bronze vom Petersberg habe durchaus das Potenzial, als monumentale Skulptur lebensgroß gegossen zu werden, meinte Graine. Und Konrad Adenauer bekannte angesichts der kleinen Ausgabe: „Ich freue mich, dass er hier ist.“

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