Kirchvorplatz von Sankt Pankratius Oberpleiserin ärgert sich über die neuen versenkbaren Poller

OBERPLEIS · Für Verdruss sorgen die automatischen Poller am Kirchvorplatz in Oberpleis, um das nach Ansicht des Kirchenvorstands unberechtigte Dauerparken zu verhindern.

 Nur stundenweise abgesenkt: Poller verhindern das Parken auf dem Kirchvorplatz.

Nur stundenweise abgesenkt: Poller verhindern das Parken auf dem Kirchvorplatz.

Foto: Frank Homann

"Was machen die, die auf den Friedhof wollen? Die tragen Blumen, Blumenerde und Arbeitsgerät durch den halben Ort oder kommen dann, wenn die anderen zur Kirche gehen. Älteren Menschen wird es komplett genommen, die Gräber zu besuchen", hat Hannelore Krämer bereits im Mai in einem Brief an den Kirchenvorstand geschrieben.

"Ich habe bis heute keine Antwort bekommen. Das wäre doch das Mindeste", sagt sie. Der Kirchenvorstand von Sankt Pankratius war für eine Stellungnahme in den vergangenen Tagen nicht zu erreichen. Gestern meldete sich jedoch der neue Pfarrer Markus Hoitz zu Wort. "Durch die Poller hat der Kirchenvorstand den ursprünglichen Zustand wieder hergestellt, nachdem das Parken überhand genommen hatte", sagte er.

Außerdem werde die Ansicht der Kirche als Kulturdenkmal durch die parkenden Autos beschädigt. Im letzten Pfarrbrief hatte der Kirchenvorstand mehrere Gründe für die neue Regelung angeführt. "Der Kirchplatz ist vom Unterbau und der verlegten Kanalisation nicht geschaffen, die Lasten durch das ständige Befahren aufzunehmen", heißt es dort. Um die Parkraumsituation während der Gottesdienstzeiten nicht zu verschärfen, würden die Poller eine Stunde vorher abgesenkt. Nach den Messen würden sie den Kirchvorplatz dann wieder verschließen.

Bei besonderem Bedarf, etwa bei der Anlieferung für den Dritte-Welt-Verkauf oder bei der Abholung von Spenden für die Tafel, seien das Pfarrbüro und der Küster gerne bereit, den Platz zu öffnen. "Diese Maßnahme wurde erforderlich, da sich viele nicht an die aufgestellten Regeln gehalten haben, dass Parken nur zu Gottesdienstzeiten erlaubt ist. So wurde ständig der Kirchplatz genutzt, um die Parkzeitbeschränkung auf dem allgemeinen Parkplatz, unterhalb der Mauer, zu umgehen", so der Kirchenvorstand.

"Es fehlt mir jegliches Verständnis für diese Aktion. Mir scheint, es ist ein Plan, die Menschen von diesem Ort fernzuhalten, oder eine Machtdemonstration einzelner, die Gläubigen zu reglementieren", so Hannelore Krämer im Schreiben an den Kirchenvorstand. Über eine Sprechanlage sei das Pfarrbüro zwar zu erreichen, das helfe jedoch kaum weiter. Schließlich sei das Büro nur stundenweise und mittwochs gar nicht geöffnet. Hannelore Krämer ärgert vor allem, dass die Kosten für die Poller, die bei 25.000 Euro liegen sollen, sinnvollere Anschaffungen der Kirchengemeinde verhindern könnten.

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