Sebastianusball in Niederdollendorf Oberdollendorfer Junggesellen machen sich auf die Socken

NIEDERDOLLENDORF · Was für ein Einzug, den die Gäste aus Oberdollendorf hinlegten. Unter lauten „Hurra“-Rufen fegten die Junggesellen der benachbarten Bruderschaft auf dem traditionellen Sebastianusball der Sankt-Sebastianus-Junggesellen-Bruderschaft Niederdollendorf in die stimmungsvoll hergerichtete Aula der Longenburgschule – und eroberten ganz unkonventionell sowohl die Tanzfläche als auch die Herzen der Gastgeber.

 Junggesellen Bruderschaft Niederdollendorf Foto: Frank Homann

Junggesellen Bruderschaft Niederdollendorf Foto: Frank Homann

Foto: Frank Homann

„Sie hatte nur noch Schuhe an...“ – zu Mickie Krauses Party-Beat entledigten sich die feierwütigen Oberdollendorfer prompt ihres Schuhwerks und hüpften auf Socken wild auf und ab. Die Gäste waren völlig außer Rand und Band, die Gastgeber amüsierten sich prächtig: Schon vor der offiziellen Eröffnung war die Stimmung auf dem traditionellen Sebastianusball der Sankt-Sebastianus-Junggesellen-Bruderschaft Niederdollendorf bestens.

Eine Vereinigung mit langer Tradition: Am 20. Januar 1672 gründete Pastor Johannes Frauenberg mit 14 jungen Niederdollendorfern die Junggesellen-Bruderschaft. Und auch zu Beginn ihres 344. Bruderschaftsjahres feierten alle 45 aktuellen Mitglieder anlässlich des Gedenktages ihres Schutzheiligen, was das Zeug hielt. Ein toller Augenblick, als dann das Königspaar samt Geleit in den Saal einzog, um den Ball offiziell zu eröffnen: König Lukas Trenker im prächtigen Ornat und Königin Elisabeth Konieczny im tief weinroten Kleid schritten voraus, dahinter folgten ihre beiden Begleiterpaare, Joshua Lang und Linda Langmaak sowie Frederick Uelner mit Saskia Schwabe.

Vorgänger gratulieren Königspaar

Glückwünsche für das neue Königspaar gab es von allen Seiten, auch von den Vorgängern: Als 25-jähriges Jubelpaar statteten Günter Urban und Inge Rüppel dem Sebastianusball einen Besuch ab. Gemeinsam mit den rund 120 Gästen, darunter neben den Oberdollendorfer Jungggesellen auch etliche Freunde und Bekannte, erinnerten sie sich zurück an die spannenden Schlusssekunden beim Königsschießen im vergangenen September, als Lukas Trenker mit dem 125. Schuss den Vogel von der Stange geputzt und damit als stolzer 131. König in die Annalen der Bruderschaft eingegangen war.

Um Mitternacht dann der Höhepunkt des Balls: der mit Spannung erwartete Königstanz. Zuvor war die Festgesellschaft bereits den ganzen Abend von der Party-Band „Jet-Set“ auf die Tanzfläche gelockt worden – eine musikalische Einladung, die niemand ablehnen konnte. Und der ehemalige Erste Fähnrich Joshua Lang verabschiedete sich, angefeuert von den im Takt klatschenden Ballgästen, mit einem letzten Fahnenschwenken aus seinem Amt.

Neuer Vorstand

Wer dann trotz stundenlanger Verausgabung auf der Tanzfläche noch immer in Festlaune war, für den ging es nach dem Ball zum traditionellen „Blindfisch“ beim König, um mit dem gemütlichen Reste-Essen aus Kartoffeln mit Zwiebeln und Speck die Nacht ausklingen zu lassen.

Am Vortag des Balls hatten die Sebastianer im Zuge ihrer Generalversammlung ihren Vorstand gewählt. Außergewöhnlich: Jeder Posten wurde neu besetzt. An der Spitze steht ab sofort der Erste Brudermeister Saverio Spiteri, unterstützt vom Zweiten Brudermeister Milan Wloemer. Mit seinen 30 Jahren ist der neue Hauptmann Dominik Schäfer der Älteste im Junggesellen-Vorstand; der Jüngste im Bunde, der Erste Fähnrich Erik Englert, ist dagegen erst 18 Jahre alt. Das Amt des Zweiten Fähnrichs bekleidet von nun an Alexander Henseler.

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