Kommentar zur Kita-Planung in Königswinter Noch mal nachdenken

Meinung | Königswinter · Es ist kaum vorstellbar, dass Kinder nur wenige Meter entfernt von der Bahnstrecke in Königswinter spielen, wenn dort im Minutentakt endlos lange und mächtig laute Güterzüge entlangdonnern. Die Architekten sollten ihre Pläne noch einmal kreativ überdenken.

Alle sind sich einig, dass eine neue dreigruppige Kita auf dem Hallenbadgelände nach jahrelanger ergebnisloser Suche nach geeigneten Grundstücken in der Altstadt eine gute Sache ist. Zurzeit sind 26 von 28 Einrichtungen in der Stadt überbelegt, um die riesige Nachfrage halbwegs zu befriedigen. Weitere Kita-Plätze werden dringend gebraucht.

Nachzuvollziehen ist auch, dass bei der Ausschreibung für ein gemeinsames Leistungspaket, in dem Hallenbad und Kita zusammengeschnürt werden, bessere Preise zu erzielen sind, als bei einer getrennten Vergabe. Und Charme hat natürlich auch die Nachbarschaft von Kita und Hallenbad, was für die Kinder reizvolle Perspektiven eröffnet.

Ein Pferdefuß hat die bisherige Planung des Architekten aber offensichtlich doch. Und den haben die Politiker bei aller Begeisterung für die Machbarkeitsstudie auch klar erkannt und benannt. Es ist kaum vorstellbar, dass Kinder nur wenige Meter entfernt von der Bahnstrecke im Außengelände spielen, wenn da im Minutentakt endlos lange und mächtig laute Güterzüge entlangdonnern.

Dem Einwand von Bürgermeister Peter Wirtz, bis dahin seien die Züge deutlich leiser, angesichts des derzeitigen Krachs Gehör zu schenken, fällt schwer. Auch wenn das natürlich allen lärmgeplagten Anwohnern zu wünschen wäre.

Besser wäre es, wenn sich die Architekten beizeiten Gedanken darüber machen würden, ob die Standorte von Hallenbad und Kita nicht doch sinnvollerweise getauscht werden sollten. Lieber eine hohe Mauer neben sich haben, als dauerhaft dem Lärm ausgesetzt sein. Eine Lärmschutzwand erscheint da die schlechtere Lösung zu sein. Bisher gibt es ja lediglich eine Machbarkeitsstudie, die Planung kommt erst noch.

Man darf gespannt sein, wie kreativ die Architekten dieses Problem lösen werden. Die Politik wird das sonst von ihnen einfordern.

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