Heisterbacherrott und Thomasberg Neues Konzept - Funklöcher sollen verschwinden

HEISTERBACHERROTT · Das Mobilfunkkonzept für Heisterbacherrott und Thomasberg liegt vor. Die Versorgung soll durch Sendeanlagen am bereits vorhandenen Mast auf dem Oelberg und auf der Kasseler Heide verbessert werden.

 Der Mast auf dem Oelberg könnte mit weiteren Sendeanlagen aufgerüstet werden.

Der Mast auf dem Oelberg könnte mit weiteren Sendeanlagen aufgerüstet werden.

Foto: Frank Homann

Gleichzeitig soll die Strahlung soweit wie möglich minimiert werden. In der kommenden Woche entscheidet der städtische Planungs- und Umweltausschuss darüber, ob die Verwaltung im Gespräch mit den Netzbetreibern auf die Umsetzung des Standortkonzeptes hinwirken soll.

Jeder Autofahrer kennt das Problem. Im Heisterbacher Tal verschwindet er im Funkloch. Das Gespräch mit dem Handy endet abrupt. Auch in Teilen von Heisterbacherrott und Thomasberg gestaltet sich das mobile Telefonieren vielfach schwierig. Die Versorgung mit Datendiensten wie UMTS und LTE ist in beiden Orten bislang bei den meisten Netzanbietern nicht gewährleistet.

Bereits seit Ende der 1990er Jahre wollen die Mobilfunkbetreiber das Problem lösen - zum Beispiel mit dem Bau eines Mobilfunkmastes am Weilberg. Dabei stießen sie jedoch stets auf den Widerstand der Bürgerinitiative "Risiko Mobilfunk". Die Deutsche Funkturm GmbH, in der die Telekom ihre Aktivitäten rund um Funkstandorte gebündelt hat, musste zwei deftige Niederlagen vor Gericht einstecken.

Im Februar 2009 gab das Verwaltungsgericht Köln dem Rhein-Sieg-Kreis Recht, dessen Untere Landschaftsbehörde für einen neuen Mobilfunkmast am Weilberg keine Befreiung von den Verboten der Naturschutzgebietsverordnung erteilt hatte. Das Oberverwaltungsgericht Münster bestätigte dieses Urteil im September 2012. Im Juni 2010 hatte der Planungs- und Umweltausschuss beschlossen, dass die Verwaltung ein Fachbüro mit einem Mobilfunkkonzept erarbeitet.

Die Gutachter empfehlen als Vorzugsvariante die Kombination der beiden Standorte "Großer Oelberg", wo neue Sendeanlagen an dem bereits vorhandenen Mast installiert werden könnten, und auf der Kasseler Heide, wo ein 25 Meter hoher Mast entstehen würde. Im Vergleich zu anderen Standortvorschlägen - wie zum Beispiel an einem Wasserhochbehälter im nördlichen Bereich der Ortslage - würde diese Lösung die ausgewogenste Versorgung ermöglichen und böte darüber hinaus auch eine Versorgung des Klosters Heisterbach.

Eine Beschränkung auf den Oelberg allein hätte eine relativ geringe Versorgungskapazität und eine schlechtere Versorgungsqualität zur Folge. Weitere Standortvorschläge auf Gut Buschhof, am Limperichsberg, am Steinringer Berg und am Libellenweg sollten nach einem Abstimmungsgespräch mit den Auftraggebern nicht einbezogen werden.

"Wegen der nunmehr für die Konzeptentwicklung vorgegebenen Einschränkungen bei der Standortauswahl kann für die in diesem Konzept entwickelte Mobilfunkversorgung nicht sichergestellt werden, dass (alleinig mit Standorten im Außenbereich) eine UMTS-Datenversorgung entsprechend den (seitens der Mobilfunkbetreiber) zu erwartenden Versorgungswünschen realisiert werden kann", stellt das Fachbüro in seiner Stellungnahme fest.

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