Flüchtlinge In Königswinter Neue Unterkünfte für 440 Menschen

Königswinter · Königswinter. Jetzt kommt auch Königswinter nicht mehr an der Unterbringung von Flüchtlingen in Unterkünften in Leichtbauweise vorbei. 440 Flüchtlinge sollen auf diese Weise untergebracht werden. Dafür sollen keine weiteren Schulsporthallen mehr in Anspruch genommen werden.

Um die Politik zu informieren, hat Bürgermeister Peter Wirtz den Stadtrat für Dienstag, 26. Januar, um 17 Uhr zu einer Sondersitzung eingeladen. Nachdem es der Stadt bisher gelungen war, Flüchtlinge in ehemaligen Schulen, Altenheimen oder aber eben in Turnhallen unterzubringen, braucht der Bürgermeister jetzt die schnelle Entscheidung der Politik, um weitere Unterkünfte bauen zu können.

Geplant sind Unterkünfte in Leichtbauweise an unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet für insgesamt 440 Flüchtlinge, die sich wie folgt verteilen: 240 Personen im Gewerbegebiet Krahfeld, Oberpleis, am Kunstrasenplatz Sonnenhügel; 80 Personen auf dem Parkplatz am Sportplatz Niederdollendorf; 80 Personen am Übergangsheim Stieldorf sowie 40 Personen neben der Sporthalle Am Limperichsberg in Thomasberg. Die Gebäude werden in acht bis zehn Wochen in Modulbauweise errichtet, wobei in jedem Modul 40 Personen Platz finden.

1500 Flüchtlinge erwartet

Rund 640 Flüchtlinge leben zurzeit in Königswinter. Dabei sind die Menschen im Jugendhof Rheinland, bei dem es sich um eine Notunterkunft des Landes handelt, nicht mitgerechnet. Da es keine belastbaren Prognosen des Landes gibt, ist die Stadtverwaltung auf die Auswertung der bisherigen Erkenntnisse angewiesen. Dabei geht man mittlerweile bis zum Jahresende von bis zu 1500 Flüchtlingen aus. Danach würden die 440 zusätzlichen Plätze bis Mitte Juni reichen.

Da die ersten Unterkünfte in Leichtbauweise am Krahfeld bis spätestens Ende April benötigt werden, ist Eile geboten und die Sondersitzung erforderlich – zumal die Stadt für den Bau Kredite aufnehmen muss, gleichzeitig aber noch keinen beschlossenen und von der Aufsicht genehmigten Haushalt hat. Das Gesamtinvestitionsvolumen beziffert die Verwaltung auf 6,2 Millionen Euro.

Kosten von 6,2 Millionen Euro

Wie viel Geld die Stadt von anderer Stelle zurückerhalten wird, steht dabei in den Sternen. „Das weiß keiner, weil es sich um Investitionskosten handelt, für die es keine Zuschüsse gibt. Wir müssen die Tilgungen und Zinsen für die Kredite aus der Pro-Kopf-Pauschale, die wir für die Flüchtlinge bekommen, bezahlen“, sagte Peter Wirtz gestern. Für zusätzliches Personal wie Hausmeister und Sozialarbeiter sowie Abschreibungen der Container rechnet die Verwaltung mit weiteren 1,25 Millionen Euro.

Bürger und Gewerbetreibende der angrenzenden Wohnbereiche sollen in den kommenden Wochen informiert werden. Bei den Zuteilungen auf die Stadtteile fällt auf, dass der Bereich Eudenbach bisher ausgeklammert wurde. Hingegen erhält Oberpleis zusätzlich zu den 80 Plätzen in der Paul-Moor-Schule und den 80 im geplanten Flüchtlingsheim an der Herresbacher Straße noch einmal 240 Plätze am Sonnenhügel.

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