Neubau am Hallenbad Neue Kita in Königswinter kostet 3,1 Millionen

Königswinter · Die neue Kindertagesstätte am Hallenbad soll nun von Beginn an viergruppig gebaut werden. Der städtische Jugendhilfeausschuss als zuständiges Fachgremium empfahl bei seiner jüngsten Sitzung dem Haupt-, Personal- und und Finanzausschuss, die weitere Planung entsprechend auszulegen.

 Die Grafik des Architekturbüros zeigt, wie die Gebäude künftig angeordnet werden soll.

Die Grafik des Architekturbüros zeigt, wie die Gebäude künftig angeordnet werden soll.

Foto: Blass Architekten

Im Oktober hatte der Stadtrat noch beschlossen, die Einrichtung zunächst erst einmal dreigruppig zu planen – mit der Option auf eine oder mehrere weitere Gruppen. Architekt Heinrich Blass überzeugte nun aber die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses, dass es deutlich wirtschaftlicher sei, den vierten Gruppenraum direkt zu bauen als später nachzubessern.

„Wir müssen sonst mit 28 Prozent höheren Kosten rechnen. Außerdem würde der Alltag in der Kita durch Bauzäune und Provisorien gestört“, so Blass. Die Kosten für eine dreigruppige Einrichtung bezifferte er auf 2,96 Millionen Euro. Die für die viergruppige Kita liege mit 3,1 Millionen Euro nur um rund 140.000 Euro höher. Ein Nachteil sei sicher, dass der Platz für die Dachterrasse schrumpfen würde.

Wie bereits im Stadtrat betonte Blass erneut die vielen Vorteile des neuen Standorts auf dem Gelände des heutigen öffentlichen Spielplatzes, der verlegt werden soll. Diesen Platz hatte der Förderverein „Rettet unsere Lemmerzbäder“ ins Spiel gebracht. Der Stadtrat war dem Anfang Oktober gefolgt. Der neue Platz ermögliche zum Beispiel ein echtes Foyer statt eines normalen Eingangsbereichs, eine Dachterrasse, die durch die vierte Gruppe jetzt allerdings halbiert werde, und Differenzierungsräume für die Kinder, so der Architekt.

Die Politiker wollten von der Verwaltung wissen, ob die vierte Gruppe denn wirklich gebraucht werde. Eine verbindliche Antwort konnte Sozialdezernentin Heike Jüngling darauf nicht geben. Doch sie sprach eine klare Empfehlung aus. „Der sehr geringe Mehrpreis für eine vierte Gruppe steht nicht in Relation zu dem Mehr, was man dadurch bekommt“, sagte sie. Drei Gruppen wären zurzeit zwar der passgenaue Bedarf, doch der Bedarf sowohl an Plätzen für Kinder über drei Jahre als auch für solche unter drei Jahre würde stetig steigen.

Anforderungen der Inklusion

Im Talbereich gebe es nur wenige Tagespflegeplätze. Außerdem liege der aktuelle Stand der Überbelegung bei den Kitas im Tal bei 23. Auch im Hinblick auf die Anforderungen der Inklusion sei die Schaffung einer vierten Gruppe sinnvoll. Zudem rechne die Verwaltung durch den Bau des Paul-Carrés in Niederdollendorf und einer möglichen späteren Bebauung am Sumpfweg mit einem Bevölkerungszuwachs. „Wir können derzeit zwar keine harten Zahlen vorlegen. Diese Argumente lassen auch uns aber zu einer Viergruppigkeit tendieren“, so Jüngling.

Spätestens nach dieser Stellungnahme waren sich die Kommunalpolitiker einig, dass die Entscheidung für die vierte Gruppe die richtige ist. „Meine Fraktion hat eine klare Präferenz für den viergruppigen Bau“, sagte Norbert Mahlberg (CDU). „Wir befürworten auch die vierte Gruppe, müssen aber auch darauf achten, dass wir im Tal kein Überangebot generieren“, meinte Stephan Bergmann (Königswinterer Wählerinitiative). Man könne nach dem viergruppigen Bau aber immer noch entscheiden, wann die vierte Gruppe belegt werde. Dieselbe Vorgehensweise empfahl auch Björn Seelbach (SPD).

Einige Ausschussmitglieder wären bereits gerne in die Detailplanung für die neue Kita gegangen. Sowohl Blass als auch Jüngling machten aber deutlich, dass man sich noch in der Vorplanungsphase befinde. In vielen Punkten sei die Planung dabei durch die gesetzlichen Vorgaben aber ohnehin festgelegt. Allerdings gehe man mit dem großzügigen Foyer und den zusätzlichen Differenzierungsräumen auch deutlich über diese hinaus.

Auch ein attraktives Äußeres soll der Kindergarten erhalten. Die farbigen und vorstehenden Einfassungen der Fenster sollen der Fassade eine besondere Struktur geben. Der Bahnlärm im Außenbereich der Kita stellt nach Aussage des Architekten am neuen Standort ebenfalls kein Problem mehr dar. Die Maximalwerte von 60 Dezibel lägen beim Schallschutz klar im genehmigungsfähigen Bereich. Auch das Außengelände sei ausreichend groß: Ein Wunsch der Eltern wird laut Dezernentin Jüngling allerdings nicht in Erfüllung gehen. „Einen Pool wird es nicht geben“, meinte sie mit einem Schmunzeln.

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