Löschzug Uthweiler in Oberpleis Neue Feuerwache ist beschlossene Sache

Oberpleis · Nach jahrelanger Diskussion steht es jetzt fest: Der Löschzug Uthweiler erhält ein neues Feuerwehrgerätehaus auf dem Grundstück des ehemaligen städtischen Bauhofs im Gewerbegebiet Wahlfeld in Oberpleis.

Geschätzte Kosten: 1,6 Millionen Euro, die über einen Kredit finanziert werden sollen. Das alte Gerätehaus in Uthweiler bietet nicht mehr die notwendigen räumlichen Voraussetzungen und ist in einem baulich schlechten Zustand.

Der endgültigen Entscheidung des Stadtrates bei einer Gegenstimme der Linken waren mehrere Gutachten und unzählige Gespräche vorausgegangen. Bereits im Jahr 2008 hatte eine Expertise festgestellt, dass der Ausrückebereich des Löschzugs Uthweiler zu groß ist. Im Brandschutzbedarfsplan von 2012 wurde dann eine Standortanalyse für einen Neubau vorgeschlagen, um die von der Bezirksregierung vorgegebenen Schutzziele zu erreichen. Diese bedeuten, dass neun Einsatzkräfte innerhalb von acht Minuten und 22 Einsatzkräfte innerhalb von 13 Minuten am Brandort sein sollen.

Im Haupt-, Personal- und Finanzausschuss war die Entscheidung Ende November noch vertagt worden, weil die Verwaltung als Alternative den Bau einer Dependance in Wahlfeld als Ergänzung zum vorhandenen Feuerwehrgerätehaus in Uthweiler vorgeschlagen hatte. Bei den anschließenden Gesprächen mit der Politik machte die Feuerwehr aber deutlich, dass sie das für keine gute Lösung halten würde. "Wir sind sehr erleichtert, dass die Dependance vom Tisch ist", sagte Feuerwehrpressesprecher Sascha Brengmann dem GA nach der Entscheidung.

Wer den Alltag der Feuerwehr kenne, wisse, dass so etwas nicht praktikabel sei. Bei jedem Einsatz müssten die Einsatzkräfte sonst intern erst einmal organisieren, welches Gerätehaus sie anfahren müssen. Dem Löschzug Uthweiler sei sehr wohl bewusst, welch große finanzielle Belastung der Neubau für den städtischen Haushalt bedeute, der Brandschutz sei aber schließlich auch eine Pflichtaufgabe der Kommunen. "Wir bekommen ja keinen Hobbyraum, sondern ein zeitgemäßes Feuerwehrgerätehaus ohne Gesundheitsrisiken durch die alte Bausubstanz wie in dem bisherigen Gebäude", so Brengmann. Für den Standort spreche, dass ein Großteil der Feuerwehrleute in Wahlfeld wohne.

Sehr begrüßen würde der Löschzug, wenn ein Vorschlag des CDU-Fraktionschefs Josef Griese realisierbar wäre. Griese schlug im Stadtrat vor, mit dem Landesbetrieb Straßen über eine direkte Zufahrt vom Gewerbegebiet zur L 143 zu verhandeln. Einig war man sich in der Politik, dass nur die Neubaulösung in Frage komme, um "der Feuerwehr als Sozialverbund eine neue Heimat", so SPD-Fraktionschef Jürgen Kusserow, zu geben. Nur Andreas Danne (Linke) hätte mit Rücksicht auf den Haushalt lieber die rund 500.000 Euro teure Dependancelösung gesehen.

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