Benefizkonzert auf dem Petersberg Musikkorps der Bundeswehr präsentierte ein besonderes Programm

Königswinter · Die Tuba ist ein Instrument, das man "solo" eigentlich nie zu hören bekommt. Beim Benefizkonzert der Elterninitiative diabetischer Kinder und Jugendlicher am Sonntag auf dem Petersberg hatte das Publikum das seltene Vergnügen, das Blasinstrument ganz ohne Begleitung zu erleben.

 Percussion mal anders: Mit Straßenbesen schlagen Mitglieder des Musikkorps den Rhythmus.

Percussion mal anders: Mit Straßenbesen schlagen Mitglieder des Musikkorps den Rhythmus.

Foto: Mersbach

"Six Pack" hieß die Komposition von James Maedor, die Solist Daniel Ridder vom Musikkorps der Bundeswehr in der Rotunde geradezu virtuos und obendrein mit höchst humorvollen Erläuterungen präsentierte.

In den sechs Sätzen des Stückes wird musikalisch die Stimmungskurve nach einem Ehestreit beschrieben - vom "Dampf ablassen" bis zur reuigen Entschuldigung. Dabei ist es sogar üblich, dass der Musiker zwischen den einzelnen Sätzen eine Dose Bier aus dem "Six Pack" genießt. "Darauf haben wir heute aber verzichtet", verriet Dirigent Hauptmann Martin Jankovsky augenzwinkernd.

Bereits zum 18. Mal spielte das Musikkorps der Bundeswehr in seiner Kammerbesetzung zugunsten der Königswinterer Elterninitiative - ein Konzert, das mittlerweile einen festen Platz im Terminkalender der Musikliebhaber weit über die Grenzen der Region hinaus hat und das auch für die Musiker immer ein besonderes Ereignis ist, so Jankovsky.

Alles andere als alltäglich waren auch die Werke, die das Ensemble ausgewählt hatte, so zum Beispiel die schlichte, aber gleichzeitig bewegende Motette "Locus iste", die Anton Bruckner 1869 für die Einweihung der Votivkapelle im Mariä-Empfängnis-Dom im österreichischen Linz komponiert hatte.

Perfekt zu den winterlichen Temperaturen passten die kühlen und tiefen Töne einer russischen Komposition von Alexei Leontjew, gespielt vom Posaunenquartett des Musikkorps. Den "Folk Song" hatten die in Siegburg stationierten Musiker von einer Konzertreise nach Russland mitgebracht.

Ein Stück, mit dem man immer wieder nicht nur die Liebhaber klassischer Musik begeistern kann, ist die Ouvertüre zur Oper "Die Zauberflöte". Das Klarinettenquartett erntete für seine Interpretation der "zauberhaften" Melodie donnernden Applaus. Gleiches gilt für die anderen Mitglieder des Ensembles, das mit zahlreichen Werken bekannter und weniger bekannter Komponisten ein musikalisches Erlebnis bot.

Weitere Infos unter www.diakids.eu oder bei Familie Schreiber unter der Rufnummer 02244/82540.

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