Geburtstagsfest in Ittenbach Mit dem Henkelmann in den Kindergarten

ITTENBACH · Der katholische Kindergarten Sankt Lukas feiert 70-jähriges Bestehen in Ittenbach. Abschied von Leiter Bernd Büsch. Einrichtung wurde unmittelbar nach dem Krieg von Schwestern gegründet.

 Gruppenbild: Mutter Nadine und Vater Stefan besuchten den Kindergarten Sankt Lukas ebenso wie ihre Söhne Niklas und Jonas (l.).

Gruppenbild: Mutter Nadine und Vater Stefan besuchten den Kindergarten Sankt Lukas ebenso wie ihre Söhne Niklas und Jonas (l.).

Foto: Frank Homann

Jubiläumsfest mit Abschied. Der katholische Kindergarten Sankt Lukas wurde vor 70 Jahren gegründet. Und Bernd Büsch, der in den vergangenen acht Jahren die Einrichtung lenkte, verabschiedete sich nach einem Wortgottesdienst mit Gemeindereferentin Dorothee Steinmann gleichzeitig von Mitarbeitern, Eltern und Kindern. Der 51-jährige Erzieher wird künftig in einer viergruppigen Einrichtung in Köln sein pädagogisches Schaffen fortsetzen.

Der scheidende Kindergartenleiter erinnerte an die Worte des Vertreters des Kindergarten- und Familienpastorals des Erzbistums Köln, Michael Wehling, während dessen Begehung des Kindergartens vor einigen Jahren: „Ich spüre eine große Freiheit.“ Bernd Büsch erklärte der Festgesellschaft: „Er schilderte damit sein Gefühl, das ihn beseelte, als er die Kinder unserer Einrichtung beobachtete, wie sie beim Hinauseilen in den Garten mit ihren Rädchen und anderen Fahrzeugen rund um das Haus fuhren.“

Freiheit, das sei ein großes Wort. Bernd Büsch erinnerte an die Gründertage des Kindergartens 1945/46, als die Ordensschwestern „Vom armen Kinde Jesu“ nach den Schrecken des Weltkrieges in Ittenbach einen ersten Kindergarten errichteten. „Was hat das Wort ,Freiheit‘ erst da für einen neuen Klang gehabt.“ Und er wünschte allen Gästen, dass die fünf Freiheiten, über die er einen Text vortrug, sie alle begleiten mögen.

„Wir feiern 70 Jahre, das ist doch wunderbar“, sangen die Kinder. Auch Trude Welter aus der Nachbarschaft war gekommen. 1949 war die jetzt 72-Jährige vor der Einschulung für ein Jahr im Kindergarten. „Wir wurden von einer liebevollen Schwester betreut. Wir haben gebastelt. Wir hatten damals nur einen Raum und blieben bis 12 Uhr. Ob wir auch Essen bekommen haben, weiß ich nicht mehr.“

An einer Schautafel hingen alte Fotos und Berichte. Darin schilderte Hiltrud Hoffmann, ein „Kind der ersten Stunde“ dieses Kindergartens, wie sie mit einem „Henkelmann“ in den Kindergarten ging, um sich in das Töpfchen eine Mahlzeit einfüllen zu lassen. Das Gefäß hatte der Vater aus einer Büchse gebastelt. Sie erinnerte sich auch an Geschenke der amerikanischen Soldaten. Bis 1952 führten die Ordensschwestern Regie. 1952 übernahm Marianne Böhnke für 30 Jahre die Leitung. 1967 bezog der Kindergarten den Neubau, initiiert wie auch der Start 1946 durch Pfarrer Hambüchen.

Maria Sommer sang ein Lied der Kinder mit. Sie war von 1991 bis 2015 Erzieherin und stellvertretende Leiterin von Sankt Lukas. „Damals habe ich auch die Erweiterung der Einrichtung mitgemacht“, erzählte sie. „Ich erinnere mich gern an meine Zeit hier.“ Neu war das moderne Lied „Tanz, wie du bist!“ Die Kinder hatten es ausgesucht und auch die Choreografie mit Carla Schütz gestaltet, die diese Einrichtung zunächst kommissarisch leiten wird. Dazu trugen sie „ganz cool“ Kappen und Sonnenbrillen und bewegten sich wie Bühnenstars. Es war auch der Tag, um Dank zu sagen.

Sokratis Theodoridis, der stellvertretende Bürgermeister, wünschte der Einrichtung und auch Bernd Büsch weiterhin alles Gute. Geschenke und Wünsche gab es ebenso von den Gremien der Kirche während der kleinen Feierstunde. Und auch Pfarrer Markus Hoitz kam zum Fest.

Auch vom Regen ließen sich die Pänz nicht abhalten, als die Pferde Sam, Prinz und Frijo zum Abritt bereitstanden. Spiele waren angesagt. Die Kinder stürmten mit ihren Losen die Ausgabestelle der Tombolapreise. Es gab Popcorn, Kuchen, Waffeln und Würstchen. Für 17 Pfiffiküsse aber heißt es nun auch Abschied nehmen: Sie beginnen nach den Ferien ihre Schullaufbahn.

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