Ferienaktion in Königswinter Mit dem Förster auf der Pirsch im Siebengebirgswald

KÖNIGSWINTER · 180 Kinder genossen das Programm der Königswinterer Häuser der Jugend. Sie spielten Fußball, zauberten - oder schauten sich mit Förster Marc Redemann und Mitarbeitern des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge im Wald um.

Ferien auf der Insel bot die Katholische Jugendagentur Bonn als Trägerin der Häuser der Jugend in Niederdollendorf und Oberpleis. Dazu mussten die Kinder aus Königswinter weder ein Flugzeug noch eine Fähre besteigen. Sie eroberten Themen-Inseln mit Namen wie Fußball, Zauberei, Kreativität oder Natur. 180 Mädchen und Jungen hatten den einwöchigen Insel-Urlaub gebucht. Und 25 von ihnen checkten auf der „Natur-Insel“ ein.

Ein spannendes Programm hatte ihnen ihr „Reisebüro“ zusammengestellt. Dabei konnte das Team der Jugendagentur um Norbert Lehr, den pädagogischen Leiter der beiden Jugendhäuser, auf Kooperationspartner setzen. Standort für die Naturkinder war die Evangelische Gemeinde Oberpleis. Von dort ging es zum Beispiel auf Exkursion ins Siebengebirge. Im Wald lernten die Mädchen und Jungen Bäume kennen. Beim Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) schauten sie sich die Ausstellung an.

Im Wald liegt sogar ein Geweih

Mit Förster Marc Redemann streiften sie auf der Suche nach Tierknochen durch den Wald rund um den Nasseplatz. Moritz war begeistert: „Wir haben ein Wildschweingebiss entdeckt.“ Sogar das Geweih eines Sechzehnenders war unter den Fundstücken. „Ich habe das vorher alles versteckt“, bekannte der Förster vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Flunkern war in diesem Fall für den Förster erlaubt, denn natürlich liegen Geweihe und Gebisse nicht haufenweise im Wald herum. Aber die sechs- bis zwölfjährigen Urlauber sollten doch solche Raritäten an Ort und Stelle „zufällig“ finden.

Toll war auch die Treibjagd mit dem Förster. Die Kinder mimten die Treiber, die das Wild aufscheuchten, und durften dabei ganz laut sein. Dann wieder gingen sie gemeinsam ganz leise auf Spurensuche. Der Förster zeigte seinen Schützlingen Fellstücke, die sie dem jeweiligen Tier zuordnen sollten. Er erklärte zum Beispiel, was Wildschweine fressen, was ein Keiler, eine Bache oder ein Frischling ist, dass die Jagd das älteste Handwerk und Wildfleisch besonders gut ist.

Bratwurst vom Wildschwein ist lecker

Am Forsthaus Am Forsthaus Lohrberg gab es dann leckere Bratwürste vom Wildschwein. Am Grill stand Stefan Schmied, Jugendpfleger der Stadt Königswinter. „Die Kinder lernen eine Menge bei dieser Ferienaktion“, meinte er. Die Ferienkooperation mit dem VVS und mit dem Landesbetrieb Wald und Holz sei eine Premiere, wie auch die Zusammenarbeit mit den Pfadfindern der DPSG Oberpleis. Auch VVS-Büroleiterin Eike Wirtz war zufrieden: „Wir freuen uns, den Kindern ein attraktives Ferienerlebnis anbieten zu können.“

Im evangelischen Gemeindehaus, wo Jugendleiterin Christa Schmitz das Angebot organisierte, hatten die Kinder mit Blättern gedruckt oder Holzstühle abgeschliffen. Aber es wurde auch gemeinsam gekocht. Etliche ehrenamtliche Helfer kümmerten sich um die Ferienkinder. Anne Raderschall, Leiterin der Oberpleiser Pfadfinder: „Mit unseren Jugendgruppen gehen wir auch gern in den Wald. Einige Kinder haben schon gefragt, ob sie sich uns anschließen können.“ Jonas (8), Jakob (6) und Lena (7) waren jedenfalls begeistert. Jakob: „Das Hirschgeweih war toll.“ Jonas ergänzte „Und die Bratwurst.“

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