Konzert auf Schloss Drachenburg Mit Begeisterung und Liebe für die Musik

KÖNIGSWINTER · Einmal im festlichen Ambiente eines altehrwürdigen Schlosses vor ausverkauftem Haus auftreten zu dürfen, ist für junge Musiker nicht selbstverständlich. Das Netzwerk Musikalische Jugendarbeit in Bonn "Ludwig van B." gibt begabten Nachwuchskünstlern regelmäßig diese Chance - so auch am Sonntag bei einem Gesprächskonzert im Schloss Drachenburg.

 Sechs Künstler des Netzwerks "Ludwig van B" gaben - begleitet am Klavier von Pianist Felix Wahl - Mozart-Opern zum Besten.

Sechs Künstler des Netzwerks "Ludwig van B" gaben - begleitet am Klavier von Pianist Felix Wahl - Mozart-Opern zum Besten.

Foto: Frank Homann

Unter dem Motto "Reich mir die Hand" nahmen sechs junge Sänger, die am Anfang ihrer Karriere stehen, das Publikum mit auf einen musikalischen Spaziergang durch das Leben und Werk von Wolfgang Amadeus Mozart.

Das fachkundige Publikum kam dabei in den Genuss der schönsten Arien aus bekannten Mozart-Opern wie die "Zauberflöte", die "Hochzeit des Figaro", die "Entführung aus dem Serail", "Così fan tutte" und der "Schauspieldirektor". Begleitet wurden Rebecca Di Piazza (Sopran), Scarlett Pulwey (Sopran), Hannah Kirrinnis (Sopran), Lina Hoffmann (Mezzo-Sopran), Julian Kokott (Tenor) und Florian Prinz (Bariton) dabei am Klavier von dem bekannten Bonner Pianisten Felix Wahl.

Es war bereits das fünfte Konzert, zu dem das Netzwerk "Ludwig van B." in die Kunsthalle auf Schloss Drachenburg eingeladen hatte. "Ursprünglich haben wir jeweils ein Konzert im Jahr hier veranstaltet, aber die wurden so gut angenommen, dass wir nun zweimal im Jahr auf Schloss Drachenburg zu Gast sind", so Solveig Palm. Und selbst dies scheint kaum auszureichen: Für das Konzert am Sonntag waren die Karten im Handumdrehen ausverkauft, es gab sogar eine Warteliste. "Wir haben schon ein richtiges Stammpublikum", freut sich Palm über diesen Erfolg, der für die jungen Künstler letztendlich immer auch Ansporn sei, weiter zu machen.

Für die zwei Sänger und vier Sängerinnen war der Auftritt in der Kunsthalle allerdings auch eine besondere Herausforderung; "Der Saal ist akustisch sehr schwierig, da muss man gut artikulieren können", erläutert Palm. Für die jungen Talente jedoch kein Problem: Sie zogen das Publikum umgehend in ihren Bann, und zwar nicht nur mit ihren mitreißenden Stimmen, sondern auch mit einer spürbaren Begeisterung und Liebe für die Musik.

Zu Gehör kamen Arien aus den "Big Five" der großen Mozart-Opern, die Arie des Tamino aus der "Zauberflöte" zum Beispiel, gesungen von Julian Kokott, das Duett "Crudel,perché finora" aus der "Hochzeit des Figaro", gesungen von Florian Prinz und Hannah Kirrinnis, oder auch das Terzett "Ich bin die erste Sängerin" aus dem "Schauspieldirektor", das Rebecca Di Piazza, Scarlett Pulwey und Julian Kokott gemeinsam darboten. Dazu gab es Gedanken und Informationen zum Werk und Leben Mozarts, vorgetragen von Solveig Palm.

Im Rahmen des Konzerts unternahmen die Musiker aber mit ihrem Publikum auch kleine Ausflüge ins 19. Jahrhundert, "auf der Suche nach Spuren, die Mozart hinterlassen hat." So gab es quasi als Zugabe auch noch drei Werke von Charles Gounod, Albert Lortzing und Engelbert Humperdinck, etwa die Arie "Welt du kannst mir nicht gefallen" aus Lortzings Oper "Der Waffenschmied", gefühlvoll interpretiert von Lina Hoffmann. Zum Abschluss standen alle noch gemeinsam auf der Bühne und sangen das Lied des Sandmännchens und das "Abendgebet" aus "Hänsel und Gretel" - sechs junge Künstler, von denen man sicher in Zukunft noch hören wird.

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