Seltenes Naturschauspiel Merkurtransit Merkur tritt am Mittag vor die Sonne

Bonn/Region · Dass sich der kleine Planet Merkur vor die Sonne schiebt, passiert selten. Eine Möglichkeit, das Himmelsereignis zu sehen, bieten die Mitglieder der Sternwarte Siebengebirge e.V. Sie laden zum Naturschauspiel auf den Drachenfels.

 Dieses Bild soll sich am Montag wiederholen: Der Merkur tritt wie 2006 wieder vor die Sonne.

Dieses Bild soll sich am Montag wiederholen: Der Merkur tritt wie 2006 wieder vor die Sonne.

Foto: dpa

Mit der richtigen Ausstattung lässt sich an diesem Montag ein seltenes Himmelsereignis beobachten. Der Merkur - der kleinste Planet unseres Sonnensystems - wandert ab dem Mittag an der Sonne vorbei. Bis zum Abend wird er als kleiner schwarzer Punkt vor der Sonne sichtbar sein. Mit bloßen Augen ist das Schauspiel aber nicht sichtbar.

Der sogenannte Merkurtransit beginnt um 13.12 Uhr mit dem Auftauchen des Planeten am Ostrand der Sonne. Enden soll das Schauspiel um 20.41 Uhr. Am besten lässt es sich nach Angaben der Experten in einer Sternwarte beobachten. Eine Garantie, den sonnennächsten Planeten tatsächlich zu sichten, gebe es aber auch dort nicht.

Mitglieder der Sternwarte Siebengebirge e.V. beobachten das Ereignis mit ihren Spezialteleskopen, die mit professionellen Sonnenschutzfiltern ausgestattet sind, - live und öffentlich auf dem Drachenfelsplateau. Gäste sind bei der Veranstaltung willkommen.

Rechtzeitig vor dem Ereignis werden die Teleskope aufgebaut. Sollte der Himmel bedeckt sein, überträgt die Sternwarte den Merkurtransit live im Internet und erklärt anhand von Modellen das Planetensystem.

Auch die Volkssternwarte in Bonn bietet eine öffentliche Sonnenbeobachtung an, bei denen mit Teleskopen das Ereignis beobachtet werden kann.

Gute Wetteraussichten für Bonn und die Region

Doch auch auf anderem Weg lässt sich der Merkurtransit beobachten: Voraussetzung ist ein Fernrohr mit mindestens 50-facher Vergrößerung - und klare Sicht. Den Wetteraussichten zufolge soll es in Bonn und der Region weitestgehend sonnig bleiben. Gute Voraussetzung also, das Spektakel zu beobachten.

Meteorologen und Astronomen warnen allerdings davor, ohne Filter nach dem Planeten Ausschau zu halten. Wegen der langen Dauer des Himmelsereignisses sei der Merkur voraussichtlich aber auch in stärker bewölkten Regionen vorübergehend zu sehen.

Merkurtransite sind noch seltener als Sonnen- und Mondfinsternisse. Von Deutschland aus konnte das Schauspiel zuletzt 2003 beobachtet werden, das nächste Mal ist es 2019 möglich. Der Merkur ist der kleinste Planet unseres Sonnensystems und hat einen Durchmesser von etwa 4900 Kilometern. In diesem Jahrhundert soll der Merkur insgesamt 14 Mal vor die Sonne treten. (dpa/ga)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort