"Saturday Night Games" Mehr als 200 Jugendliche genießen die Sport- und Spaßangebote

OBERPLEIS · "Saturday Night Fever"? Heutzutage sind "Saturday Night Games" angesagt. War in den 70ern eine Diskothek der Schauplatz, so ist es im Jahr 2013 eine Schulturnhalle. Schlaghosen und Pomade sind out, Jeans und Turnschuhe in.

 Ab geht's: Beim Kettcar-Rennen treten die Jugendlichen mächtig in die Pedale.

Ab geht's: Beim Kettcar-Rennen treten die Jugendlichen mächtig in die Pedale.

Foto: Frank Homann

Nur was die Begeisterung angeht, stehen die Jugendlichen von heute den einstigen Diskostars um John Travolta in nichts nach. "Saturday Night Games sind obercool", brachte es der 13-jährige Marius am Samstag im Schulzentrum Oberpleis auf den Punkt.

Wenn es nach dem Schüler aus Königswinter und seinen Freunden geht, dann könnte die Veranstaltung unter Regie der Katholischen Jugendagentur (KJA) als Träger der Häuser der Jugend Königswinter jedes Wochenende stattfinden.

Mit im Boot bei der Planung und Umsetzung der Megaparty für Jugendliche im Alter von zehn bis 15 Jahren waren das Haus der Jugend Bad Honnef, der Jugendtreff Aegidienberg sowie die Stadt Königswinter. Weitere Kooperationspartner und Sponsoren trugen dazu bei, dass der Abend für mehr als 200 Jugendliche zu einem echten Erlebnis wurde.

Wo sonst zum Beispiel kann man im Cockpit von Lewis Hamilton mitfahren und einen Formel 1-Wagen in halsbrecherischer Geschwindigkeit über den Hockenheimring steuern? Einziges Manko: Bis man auf dem Fahrersitz Platz nehmen durfte, war Geduld angesagt. Für den Fahrsimulator gab es nämlich eine lange Warteliste, ebenso für den Soccer-Käfig und das Bungee-Volleyball.

Hier kamen die Jugendlichen mächtig ins Schwitzen: Angeleint an ein Bungeeseil und auf einer Art Hüpfburg als Spielfeld war es für die Spieler ein echter Kraftakt, den Ball im gegnerischen Feld zu platzieren. Zum Glück gab es anschließend reichlich Stärkung zu Taschengeldpreisen: üppig belegte Hotdogs und "süffige" Cocktails - alles alkoholfrei versteht sich. Der Nachtisch wurde an der Negerkusswurfmaschine des Stadtjugendrings Bad Honnef serviert - mit etwas Glück und Treffsicherheit direkt in den Mund.

"Das Ganze hier soll ein Fest für die Jugendlichen aus der Region sein", sagte Alexandra Sorg von der KJA. Zum dritten Mal gingen die Saturday Night Games über die Bühne, zum ersten Mal allerdings in Trägerschaft der KJA. Hintergrund der Veranstaltung war es nicht nur, Zehn- bis 15-Jährigen eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten und ihnen aufzuzeigen, was man in der Freizeit alles machen kann, sondern auch präventiv zu wirken.

So konnten sich Jugendliche ab 14 Jahren eine sogenannte Rauschbrille auf die Nase setzen und ausprobieren, wie man sich mit 1,3 Promille im Blut fühlt: Die Schritte werden unsicher, der Gang schwankt. Der wackelige Versuch, mit einer Sackkarre Slalom um Pylonen zu fahren, endet mehr als einmal mit einem Frontalzusammenstoß.

"Man kann den Jugendlichen das zwar immer wieder erzählen, aber es zu erleben ist was ganz anderes", erläuterte Stefan Schmied. Der Jugendpfleger der Stadt Königswinter ist begeistert von der Veranstaltung: "Bei der Eröffnung waren schon 90 Kinder und Jugendliche hier, jetzt - eine Stunde später - sind es bereits 150. Das ist spitze, und die Kiddies sind total begeistert." Sein Lob gilt der KJA, die mit ihren Kooperationspartnern die Veranstaltung über ein dreiviertel Jahr hinweg vorbereitet hat. 18 ehrenamtliche Helfer sowie zahlreiche Externe sorgten am Abend selbst für einen reibungslosen Ablauf.

Was auch der neue Leiter der Polizeiwache Ramersdorf, Polizeihauptkommissar Gerd Mainzer, gerne sieht. "Ich finde Angebote wie diese sehr gut." Er war nicht als Aufpasser bei den Games, "sondern begleitend als Ansprechpartner, wenn Jugendliche Fragen haben."

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