Kommentar zum Verkehr auf der Rheinpromenade Lösung gesucht

Meinung | Königswinter · Alle Versuche, die Verkehrssituation an der Rheinpromenade zu entschärfen, sind bislang gescheitert. Dabei muss vor allem für die Wochenenden eine Lösung gefunden werden, meint GA-Redakteur Hansjürgen Melzer.

Der Versuch, die Radfahrer auf der Rheinpromenade mit Verkehrsschildern zu disziplinieren, ist grandios gescheitert. Statt zu einer Verbesserung der angespannten Situation zwischen Fußgängern und Radfahrern zu führen, hat sich die Situation weiter verschärft. Fußgänger fühlen sich nun von den Radfahrern auf der gesamten Promenade gefährdet. Und die Radfahrer reagieren gereizt, weil sie nur noch im Schritttempo fahren sollen, was ohnehin niemand tut. Mancher fährt auf der Fahrbahn, um den Konflikten aus dem Weg zu gehen.

Nun sollen die Radfahrer also auf Alternativrouten durch die Stadt geschickt werden. Nach den bisherigen Erfahrungen muss man davon ausgehen, dass viele Radfahrer dem nicht nachkommen werden. Und Kontrollmöglichkeiten hat die Stadt nicht. Vielleicht wäre eine differenziertere Lösung daher besser. Die Statistik, die neuerdings jeder auf der Internetseite des Rhein-Sieg-Kreises nachlesen kann, besagt, dass der Rheinradweg zwar der meistbefahrene in der Region ist.

Spitzen liegen am Wochenende

Die Spitzen liegen jedoch eindeutig an den Wochenenden. Bis zu 3500 Radfahrer sind im Sommer vor allem sonntags auf der Promenade unterwegs. An Wochentagen schwanken die Zahlen stark. Je nach Wetter liegen sie zwischen 500 und 1500 Radfahrer am Tag in beide Richtungen. Wenn nicht gerade ein Schiff mit Touristen anlegt, ist die Promenade oft geradezu verwaist von Fußgängern. Hier liegt somit nur ein geringes Konfliktpersonal.

An den Wochentagen könnte man daher vielleicht sogar wieder zur alten Lösung zurückkehren und die Radfahrer ohne Tempolimit am Rhein fahren lassen. Denn eine Touristenstadt wie Königswinter muss auch für den Radverkehr attraktiv bleiben. An den Wochenenden sollten Radfahrer hingegen die beiden Alternativrouten nehmen. Wenn sie allerdings auch dann das Rhein-Feeling haben möchten, müssen sie bereit sein, im Schritttempo zu fahren oder ganz abzusteigen.

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