Paul-Moor-Schule sammelt für Flüchtlinge Lieblingsstücke wandern in die Spendenkartons

Oberpleis · Lehrer und Schüler bringen Kleidung und Spielzeug zur Flüchtlingsunterkunft in der Paul-Moor-Schule

 Kuscheltiger gefällig? Große Augen machten die Mädchen, als die Spendenkartons an der Paul-Moor-Schule ausgepackt wurden.

Kuscheltiger gefällig? Große Augen machten die Mädchen, als die Spendenkartons an der Paul-Moor-Schule ausgepackt wurden.

Foto: HOMANN

Es war zu verlockend. Die Flüchtlingskinder Amra und Haule schnappten sich die beiden Fahrrädchen und fuhren einige Runden. Schüler und Lehrer der Gesamtschule Oberpleis luden gestern kistenweise Spenden in der Paul-Moor-Schule ab, die mittlerweile Unterkunft für Flüchtlinge ist.

Und die kleinen Zweiräder gehörten auch zu den Gaben. "Unsere Schüler sind auf uns Lehrer zugekommen, weil sie auch etwas für die Flüchtlinge in ihrer Umgebung tun wollten", sagte Ursula Flory. Sie betreute das Projekt gemeinsam mit ihren Kollegen Sascha Heß, Susanne Knöß und Frank Hoffmann.

"Die Bereitschaft zum Spenden war nach unserem Elternbrief umwerfend."

Für die Pädagogen war schnell klar, dass die Aktion in Verbindung gebracht werden sollte mit dem heiligen Sankt Martin. Schließlich hatte Martin als Soldat der Kaiserlichen Garde in Amiens seinen Mantel mit dem Schwert geteilt, um einem armen, unbekleideten Mann eine Hälfte abzugeben.

Ursula Flory: "Die Bereitschaft zum Spenden war nach unserem Elternbrief umwerfend." In den Pausen halfen einige Kinder wie die elfjährige Emily und Juliane (10) den Lehrern beim Packen der Umzugskartons. Und nun transportierten einige Mädchen und Jungen sowie auch Schulleiter Godehard Mai mit den Lehrern alles zum Flüchtlingsheim.

Juliane hatte Bücher, Socken, Pullover und Spiele abgegeben. Emily erzählte: "Ich habe mit meiner Mutter eine ganze Tüte voll Hygieneartikel gekauft - Zahnpasta, Zahnbürsten, Deo, Cremeschachteln. Ich habe mich von einigen Kleidungsstücken getrennt. Meine Schwester Gina-Marié hat Skateboard, Waveboard und Bälle gespendet." Die elfjährige Sarah entschied sich, Kleidung und Spielzeug abzugeben. Auch Emily zeigte ein großes Herz. Hygieneartikel, Bücher und Spielzeug gab sie ab.

Obwohl ihr der Verzicht auf einige Lieblingskleidungsstücke nicht leicht gefallen war, steckte sie diese Teile mit in den Karton. "Die Flüchtlinge brauchen sie dringender." Jule (11) gab Küchenutensilien und Bücher ab. "Ich habe von den Flüchtlingen in den Nachrichten gehört und trenne mich gern von den Sachen."

Die Kisten werden auf alle Unterkünfte aufgeteilt. Flüchtlinge wie Mohammed, der mit seiner schwangeren Frau und seinen drei Kindern gestern in die Paul-Moor-Schule eingezogen war, staunte über die Großzügigkeit der Schüler, sagte Danke und half beim Transport.

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