Kommentar Kreative Lösungen

Es war ja zu erwarten, dass der Vorschlag des Kämmerers, das Freibad zu schließen, nicht ohne Reaktion bleiben würde. Zwar sind - bedingt durch Weihnachten und den Jahreswechsel - einige Wochen ins Land gezogen, nun jedoch formiert sich die Gegnerschaft.

Die Freunde des Freibads wollen Unterschriften sammeln und erhalten dabei Unterstützung von den Initiatoren des Bürgerbegehrens. Das ist konsequent, denn sowohl der Förderverein "Rettet unsere Lemmerzbäder" als auch das Bürgerbegehren "Lemmerzbäder erhalten und sanieren" tragen das Freibad mit im Namen.

Allerdings dürfte vielen das Hallenbad näher liegen. Während es hier darum geht, das breite Angebot von Schwimmkursen für Kinder bis zum Seniorenschwimmen zu erhalten, bietet das Freibad zwar die Möglichkeit, in schöner Landschaft zu schwimmen und ein Freizeitvergnügen für die ganze Familie. Bei gerade mal 21 000 Badegästen in einem schlechten Jahr wie 2014 stehen Aufwand und Ertrag jedoch in keinem gesunden Verhältnis zueinander.

Auf der anderen Seite erscheint das Einsparpotenzial bei Schließung des Freibades mit 158 000 Euro in diesem Jahr und 300 000 Euro in den Folgejahren als nicht so gewaltig, als dass dies nicht auch anders erreicht werden könnte. Hier ist aber Kreativität notwendig. So würde zum Beispiel eine weitere leichte Anhebung der Grundsteuer um 15 Punkte den Eigentümer "nur" 14 Euro pro Jahr kosten und der Stadt 180 000 Euro bringen. Das aber muss die Politik wollen und den Betroffenen gegenüber vertreten. Vielleicht gibt es unter den Freunden des Bades aber auch solche, die bereit sind, das Bad in Eigenregie zu betreiben.

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