Bereits zum zweiten Mal hatte das Familienzentrum Menschenkinder in Kooperation mit der Stenzelberggrundschule den Wettbewerb für Schüler der ersten bis vierte Klassen ausgeschrieben. Die Idee dahinter: "Wir möchten die Kinder zum Schreiben bekommen", so Ute Wiedemeyer. Das Schöne: "Alle, die mitmachen, sind auch ganz begeistert, und schreiben danach sogar oft noch in ihrer Freizeit weiter."

Quasi als roten Faden hatten die Initiatoren allen Wettbewerbsteilnehmern zehn Schlagwörter mit Bezug zur Heimat vorgegeben, von denen fünf später in den Geschichten auftauchten sollten: Strücher Dom zum Beispiel oder auch Steinbruch, Rheinpiraten und Nikolauskapelle.

Die Qual der Auswahl der Preisträger, die sich neben Urkunden auch über Büchergutscheine freuen konnten, hatten zwölf unabhängige Juroren, die alle ehrenamtlich im Ort aktiv sind: in der Emmausgemeinde, der Katholischen Bücherei oder im Familienzentrum, im Heimatverein Heisterbacherrott und im Bürgerverein Thomasberg - wobei die beiden letztgenannten Vereine ebenso wie die Katholische Frauengemeinschaft das Projekt auch zusätzlich finanziell unterstützt haben.

Mit den Geldern sollen nun Bücher mit den Geschichten der Kinder gedruckt werden, die der Schule in der Bücherei zum Lesen zur Verfügung stehen werden. "Wir haben auch wieder vor, die Geschichten im Seniorenkreis vorzulesen", so Wiedemeyer - eine Aktion, die großen Anklang gefunden hat.

Die Preisträger:

Nachgefragt:
Früh übt sich, wer einmal ein Meister werden möchte - noch weiß Lea Marie Stummeyer (7) allerdings gar nicht, ob sie später tatsächlich mal Schriftstellerin sein möchte. Schreiben tut sie dennoch fleißig - weil's nämlich Spaß macht. Mit der Schülerin, die für ihre Geschichte "Die 99 Räuber" mit dem zweiten Platz beim Geschichtenwettbewerb belohnt wurde, sprach Gabriela Quarg

Wovon handelt denn Deine Geschichte?
Lea Marie: Von 99 Räubern, die zuerst ein Zwergenschloss ausrauben und dann auch noch die Nikolauskapelle.

Und, werden sie am Ende geschnappt?
Lea Marie: Nein, am Ende sind sie glücklich, dass sie so viel Beute gemacht haben.

Wie bist Du denn auf den Wettbewerb aufmerksam geworden?
Lea Marie: Wir haben in der Schule einen Brief bekommen und konnten uns aussuchen, ob wir mitmachen wollten. Aus meiner Klasse haben aber nur Zwei teilgenommen.

Wie bist Du denn auf die Idee zu Deiner Räubergeschichte gekommen?
Lea Marie: Ich hab erst ein bisschen überlegt, wie ich das schreibe, aber als ich dann einmal angefangen habe, ging es ganz schnell. Abends war ich schon fertig.

Ist das die erste Geschichte, die Du geschrieben hast?
Lea Marie: Ich habe sogar schon ein ganzes Buch geschrieben über die kleine Elfe Jara. Es heißt "Wie schön es ist, eine Freundin zu haben". Das Buch hat auch Bilder, die ich dazu gemalt habe. Geschichten schreiben macht mir viel Spaß.

Was hast Du denn für seinen zweiten Platz bekommen?
Lea Marie: Außer der Urkunde auch einen Gutschein, damit habe ich mir zwei Bücher kaufen können.

Was macht Du in deiner Freizeit, wenn Du nicht gerade Geschichten schreibst?
Lea Marie: Dann spiele ich mit meiner Schwester oder ich gehe in den Garten. Und Lesen tue ich auch gerne.