CDU-Kandidatenkür in Bonn Königswinterer gratulieren Ashok Sridharan

KÖNIGSWINTER · Die Gratulationscour für Ashok Sridharan wollte kein Ende nehmen. Nachdem er am Samstag nach seinem haushohen Sieg bei der Kandidatenkür der Bonner CDU bereits unzählige Hände schütteln musste, ging das am Montag in Königswinter bei der Sitzung des Verwaltungsvorstands am Morgen und im Haupt-, Personal- und Finanzausschuss am Abend so weiter.

 "Er beherrscht sehr gut die Fallstricke des Finanzwesens" Josef Griese,CDU-Fraktion

"Er beherrscht sehr gut die Fallstricke des Finanzwesens" Josef Griese,CDU-Fraktion

Foto: privat

Dort wurde der Erste Beigeordnete und Kämmerer bei den Haushaltsberatungen aber auch schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

"Wir haben uns alle drei riesig über seinen deutlichen Erfolg gefreut. Wir glauben, dass er ein Superkandidat für die Stelle des Bonner Oberbürgermeisters ist", sagte Bürgermeister Peter Wirtz gestern Mittag. Er sprach dabei für seine Dezernenten Heike Jüngling und Theo Krämer mit. Man werde ihm die Daumen drücken, dass alles weiter so reibungslos verlaufe. "Für Königswinter und für mich wäre das natürlich ein herber Verlust", so Wirtz. Der Bürgermeister arbeitet seit 18 Jahren gemeinsam mit Sridharan in der Königswinterer Verwaltung. Seit zwölf Jahren ist Sridharan als Erster Beigeordneter zugleich erster Stellvertreter des 1999 zum Bürgermeister gewählten Peter Wirtz.

Welche Konsequenzen sich für die Stadt aus einem Wechsel des 49-jährigen Juristen nach Bonn ergeben, werde man in Ruhe abwarten. "Für Zukunftsüberlegungen ist es noch zu früh. Wir haben ja noch bis September Zeit", sagte Wirtz. Falls Sridharan gewählt würde, sei es klar, dass Königswinter einen neuen Ersten Beigeordneten brauche. Die Stelle müsse dann öffentlich ausgeschrieben werden. "Ich werde als Bürgermeister zu gegebener Zeit mit den Fraktionen Gespräche aufnehmen", so Wirtz.

Wenn Sridharan in Bonn jedoch nicht gewählt werden sollte, geht der Bürgermeister davon aus, dass sein Stellvertreter seinen noch bis Frühjahr 2018 laufenden Vertrag erfüllen wird. Sridharan war vor vier Jahren zum 1. November 2010 für weitere acht Jahre zum Ersten Beigeordneten gewählt worden. Gegen die Wahl waren damals nur die beiden Ratsmitglieder der Fraktion Freie und Linke (FFL).

Auch CDU-Fraktionschef Josef Griese freute sich über das gute Ergebnis seines Parteikollegen in Bonn. "Wir haben ihn in fast 20 Jahren in Königswinter als guten Verwaltungsmann kennengelernt, der insbesondere die Fallstricke des Finanzwesens sehr gut beherrscht", sagte er. Über einen Nachfolger werde man sich rechtzeitig Gedanken machen.

"Wir werden aber sicher nicht die Wahl in Bonn abwarten, sondern einen Plan B entwickeln, damit die Stelle des Ersten Beigeordneten zügig wieder besetzt werden kann", meinte Griese. SPD-Fraktionsvorsitzender Jürgen Kusserow kam naturgemäß zu einer ganz anderen Einschätzung. "Wir würden Bonn einen OB wünschen, der aus eigener Kompetenz Entscheidungen trifft und nicht nur auf Gutachter setzt und Privatisierungspläne vorantreibt", sagte er. Die Opposition in der Stadt kritisiert seit langem das Faible ihres Kämmerers für Projekte der Öffentlich-Privaten Partnerschaft (PPP), besonders im Bäderverfahren.

"Ich will in Königswinter weiterhin volle Leistung bringen und trotzdem einen intensiven Wahlkampf in Bonn führen. Ich bin zuversichtlich, dass ich das organisiert bekomme", sagte Sridharan am Montag.

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