Kooperation mit T-Systems Königswinter führt digitales Parkticket ein

Königswinter · Nach Bad Honnef will auch Königswinter das digitale Parkticket einführen. Dafür kooperiert die Stadt mit T-Systems. Mit dem neuen System können Autofahrer die Parkzeit künftig unterwegs anpassen.

Die Digitalisierung im Straßenverkehr geht auch an Königswinter nicht vorbei. Nachdem die Nachbarstadt Bad Honnef Anfang August das digitale Parken eingeführt hat, wird die Drachenfelsstadt nun in Zusammenarbeit mit T-Systems International und Smart Parking nachziehen. Der Autofahrer kann künftig mit seinem Mobiltelefon oder über das Navi zahlen. Die Stadtverwaltung informierte den Haupt-, Personal- und Finanzausschuss, dass sie demnächst die entsprechenden Verträge abschließen wird. Dem Stadtrat wird die Angelegenheit bei seiner Sitzung am 1. Oktober ebenfalls zur Kenntnis gegeben.

In einem ersten Schritt wird eine App-basierte digitale Buchungs- und Zahlungsmöglichkeit installiert. Im Gegensatz zu Bad Honnef, das mit dem Unternehmen Travipay kooperiert, arbeitet Königswinter mit Smart Parking zusammen. Das Unternehmen stellt eine Plattform für alle Anbieter zur Verfügung, die bisher am Markt tätig sind. In Bonn startete derselbe Verbund zusammen mit der Bundesstadt zu Beginn der Sommerferien ins digitale Parken.

"Strafzettel gehören der Vergangenheit an"

Für die Kommune entstehen dadurch keine Kosten. Das Entgelt für den Handyparkanbieter trägt der Autofahrer. „Strafzettel gehören der Vergangenheit an“, teilte Philipp Zimmermann, stellvertretender Geschäftsführer von Smart Parking, den Ausschussmitgliedern in Königswinter mit. Die Überwachung der Zahlpflicht sei ohne zusätzliche Hardwarekosten für die Kommunen durch die Verkehrsaufseher möglich.

Für den Autofahrer bietet das digitale Parken den Vorteil, dass er nicht zum Parkscheinautomaten gehen muss, er online Parkzeiten verlängern oder verkürzen kann und die Gebühr minutengenau abgerechnet wird. „Man kann zum Beispiel auf dem Drachenfels das Parkticket verlängern und es ebenso verkürzen, wenn der Arztbesuch schneller geht“, nannte Michael Kimberger von T-Systems Beispiele.

Digitales System wird erweitert

Köln hat das digitale Parken bereits 2008 eingeführt. Berlin liegt mit knapp über 33 Prozent digitaler Quote bei den Parktickets bundesweit ganz vorne. Plattform ist hier ebenfalls Smart Parking. Das Hamburger Unternehmen bietet digitales Parken inzwischen in 66 Städten in Deutschland an. Laut Zimmermann können sich Kommunen mit dem Angebot zurzeit noch als besonders serviceorientiert profilieren. „In zehn Jahren wird das absoluter Standard sein. Selbst in zwei Jahren wird man das nicht mehr als innovativ bezeichnen können. Daher ist es besser, schon jetzt anzugreifen“, sagte Zimmermann. Der Ausschuss nahm auch das zur Kenntnis.

In einem zweiten Schritt wird das digitale System dann erweitert. T-Systems hat vor zwei Jahren in Hamburg damit angefangen, unter einzelnen Parkplätzen mit Infrarot ausgestattete Sensoren, die wie kleine Cola-Dosen aussehen, im Asphalt zu installieren. Sie sind batteriebetrieben, funktionieren ebenfalls über das Mobilfunknetz und ermöglichen es dem digitalen Nutzer, zu einem freien Parkplatz zu gelangen. Alle anderen Nutzer können so auch über ein dynamisches Parkleitsystem informiert werden. Dabei muss nicht jeder Parkplatz ausgerüstet werden.

„Wir benötigen die Sensoren nur unter zwei bis drei pro Straßenzug“, sagte Kimberger. Man mache sich da die künstliche Intelligenz zunutze. Wenn etwa auf dem hintersten Stellplatz unter der Drachenbrücke ein Fahrzeug parke, müsse der Parkplatz voll sein. „Da parkt ja sonst keiner freiwillig.“ Die Drachenfelsstadt ist für T-Sytems attraktiv. „Wir haben ein großes Interesse, das als Bonner Unternehmen gemeinsam mit der Stadt Königswinter zu machen“, so Kimberger.

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