"Beethoven@Home" in Königswinter Klassische Geige und sphärische Klänge

KÖNIGSWINTER · Die Musiker Stefan Seebach und Jacky Meißner interpretieren im Siebengebirgsmuseum Beethoven neu.

 Gäste bei der Veranstaltungsreihe „Beethoven@Home“ im Siebengebirgsmuseum: Stefan Seebach und Jacky Meißner.

Gäste bei der Veranstaltungsreihe „Beethoven@Home“ im Siebengebirgsmuseum: Stefan Seebach und Jacky Meißner.

Foto: Oschmann

Alles Beethoven. Sphärische Klänge, dazu die Töne einer Violine – elektronische Musik kombiniert mit Geigenspiel: Das war der Beitrag der Künstlerinitiative „Antiform“ zur Veranstaltungsreihe „Beethoven@Home“, die sich durch eine Verbindung von ganz unterschiedlichen Musikrichtungen, Spielorten und Musikergenerationen auszeichnet. Schauplatz war diesmal das Siebengebirgsmuseum. Dessen Leiter Elmar Scheuren hatte kurzfristig sein Haus zur Verfügung gestellt.

Vor der großen Fotowand mit dem Siebengebirgspanorama traten Stefan Seebach aus Königswinter und Jacky Meißner aus Bad Honnef in Aktion. Es war die Premiere für ihr Projekt „Beethov@ambient“. Helge Kirscht, der musikalische Kopf von Antiform, hatte die beiden Künstler zusammengebracht. Jacky Meißner spielt seit 20 Jahren Geige, war früher Mitglied des Musikschulorchesters unter Leitung von Rolf Beitzel.

In der Musikschule hat die Bad Honneferin auch ihr Handwerk erlernt. „Ich verehre Beethoven“, sagte die 29-Jährige. Sie spielt ihn nicht nur, sondern befasst sich auch intensiv mit seiner Biografie. „Seine ehrliche Art gefällt mir. Er hat seine Meinung freiweg geäußert. Als ein hochnäsiger Graf nicht aufhörte, mit seiner Schönen zu tuscheln, verließ er mit den Worten 'Für solche Schweine spiele ich nicht' den Salon.“

Im Siebengebirgsmuseum hörte das Publikum gespannt zu, als das klassische Instrument auf die moderne Technik traf. „Es ist eine Ehre für mich, hier im Museum Beethoven zu spielen“, betonte Jacky Meißner, die lediglich ihre Violine zum Veranstaltungsort mitbringen musste. Stefan Seebach indes hatte zu schleppen an seiner Technik mit Verstärker, Computer und Midi-Board.

Der 34-Jährige ist über Flöte, Akustikgitarre und Kontrabass zur elektronischen Musik gekommen. Eine Kombination aus Ambient und Electronic Grooves sind jetzt seine Sache. Ambient ist eine Form der elektronischen Musik, bei der aber Rhythmus und Percussion im Hintergrund stehen oder gänzlich fehlen.

Langgezogene, warme Klänge machen sie aus; es wird mit Verzerrung und Hall gearbeitet. Dazu das Geigenspiel – Beethoven mal ganz anders – althergebracht und modern. Und auch an einem außergewöhnlichen Ort. Antiform-Vorsitzender Helmut Reinelt sagte: „Das Siebengebirgsmuseum verbindet ebenso Geschichte und Gegenwart auf einzigartige Weise.“ Zum Abschluss luden Jacky Meißner und Stefan Seebach das Publikum zum Mitsingen ein: „Freude schöner Götterfunken“, Beethovens Neunte.

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