Schotten musizieren in Königswinter Klassiker ganz ohne Dudelsack

KÖNIGSWINTER · 42 junge Musiker der „Musicians of Edinburgh Academy“ gaben in Königswinter ein Konzert zum Auftakt ihrer Rheinland-Tournee. Das Publikum feierte die schottischen Künstler mit Bravo-Rufen.

 90 Minuten Musikgenuss: Junge Musiker der „Musicians of Edinburgh Academy“ zeigten im Haus Bachem ihr Können.

90 Minuten Musikgenuss: Junge Musiker der „Musicians of Edinburgh Academy“ zeigten im Haus Bachem ihr Können.

Foto: Frank Homann

Ein einstündiges Programm bei freiem Eintritt hatte die Academy angekündigt. Daraus wurden 90 Minuten am Stück. Das Orchester befindet sich derzeit auf Rheinland-Tournee. Von Boppard aus, wo die Musiker untergebracht sind, fahren sie zu den Auftrittsorten. Königswinter bildete den Auftakt. Es folgen Konzerte in der Josefs-Kirche in Frankfurt und in Bad Kreuznach. Musikexperte und Musiktour-Manager Nicholas Francis hatte erneut einen Auftritt in Königswinter organisiert, wo immer wieder britische Musikgruppen ihr Können zeigen. Vorausgegangen war eine Vortour in der Heimat mit Konzerten in St. Ninians und in der Festhalle der Edinburgh Academy.

Als Dirigenten waren Philip Coad, der in Freiburg studierte und auch auf Deutsch durch das Programm führte, sowie Mysie Ferguson und Nicola Long im Einsatz. In verschiedenen Formationen begeisterten die jungen Musiker. Das komplette Orchester startete mit dem schwungvollen Titel „The King across the Water“ von Bruce Fraser, um dann den bekannten, 1903 entstandenen Konzertwalzer „Valse Triste“ des finnischen Komponisten Jean Sibelius anzufügen.

Toll auch das Streichorchester, das mit mehreren Kompositionen gefiel – so auch mit Vittorio Montis „Czardas“ und natürlich dem „Highland Cathedral“ – allerdings ohne Dudelsack. Diese Komposition der beiden Deutschen Ulrich Roever und Michael Korb wurde ja sogar als schottische Nationalhymne vorgeschlagen. Die Flöten- und Fagott-Spieler imponierten mit Dmitri-Schostakowitsch-Melodien wie dem Blumenwalzer aus dem Nussknacker-Ballett. Das Klarinetten-Ensemble spielte Stücke von Weber und Garner.

Gleich sechs Saxofonisten traten auf, um den für ihr Instrument arrangierten Filmmusik-Klassiker „Somewhere over the rainbow“ zu spielen. Und das Brass-Ensemble bot zwei Märsche deutscher Komponisten – von Carl Philipp Emanuel Bach und von Johann Strauß den Radetzky-Marsch. Das war die schwungvolle Überleitung zum Orchester, das mit Felix Mendelssohn-Bartholdys „Kriegsmarsch der Priester“ aus „Athalia“ und Tschaikowskis „Russischer Tanz“ aus dem „Nussknacker“ einen temperamentvollen Schlusspunkt setzte. Gudrun Szyszka aus der Stadtverwaltung überreichte als Dankeschön mehrere Königswinter-Bücher – als Erinnerung an den ersten Auftrittsort der Konzert-Tour.

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