Ittenbach Klage gegen Einkaufszentrum

ITTENBACH · Viele Ittenbacher warten sehnsüchtig auf das neue Einkaufszentrum. Doch zwei Anwohner versuchen, den Bau im letzten Moment noch zu verhindern. Sie haben Klage beim Verwaltungsgericht in Köln eingereicht.

Am 24. April hatte der städtische Planungs- und Umweltausschuss einstimmig dem Stadtrat empfohlen, dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Zwischen Königswinterer Straße, Höfgenweg und Ringstraße" zuzustimmen. Am 13. Mai war der Stadtrat dem mit 43 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung gefolgt. Damals kündigte Moritz Tank vom Projektentwickler Ten Brinke (Bocholt) an, dass noch im Mai, spätestens aber im Juni, mit den Bauarbeiten begonnen werden sollte.

Dort, wo jetzt noch eine große grüne Wiese ist, sollen ein Rewe-, ein Aldi- und ein dm-Markt entstehen. Angesichts der schlechten Versorgungssituation in Ittenbach hoffen viele Bürger des Ortes auf die baldige Fertigstellung.

Nachdem die Stadt die Baugenehmigung erteilt hatte, legten zwei Anwohner innerhalb der vorgeschriebenen Vier-Wochen-Frist gegen sie Klage ein. Das Verwaltungsgericht bestätigte am Dienstag, dass die Klagen der beiden Anwohner am 14. Oktober eingegangen sind.

Dass geklagt werde, sei der Stadt seit etwa drei Wochen bekannt, sagte der Technische Dezernent Theo Krämer. "Wir haben bisher aber noch keine Klageschrift gesehen und können dies daher auch nicht kommentieren", äußerte er auf Nachfrage. Die Begründung ging am Dienstag beim VG Köln ein, wie das Gericht mittteilte.

Die Baugenehmigung der Stadt stand noch unter dem Vorbehalt, dass der Projektträger ein Einvernehmen mit dem Landesbetrieb Straßen NRW wegen des geplanten Kreisverkehrs erzielt. Das sei mittlerweile geschehen, so Moritz Tank. Bleibt also die Klage selber. Sie hat zwar keine aufschiebende Wirkung, das heißt, mit dem Bau könnte trotzdem begonnen werden. "Wir müssen uns aber genau überlegen, wie wir verfahren werden, zumal die Begründung noch nicht vorliegt", so Tank. Man sei von der Klage überrascht worden, da die Planung ja im weitgehenden Einvernehmen mit der Stadt erfolgt sei, um die Auswirkungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten. Wenn man sich für einen Baubeginn entscheide, müsse diese Entscheidung sehr schnell fallen, weil der Winter vor der Tür stehe und einen Strich durch die Erdarbeiten machen könnte. "Wir haben die Pläne oft genug geändert, um den Nachbarn entgegenzukommen. Wir sind sicher, dass wir auch einer Klage standhalten können. Außerdem will ein Großteil der Ittenbacher das Projekt", sagt Tank.

Sein Unternehmen hat die Planungen 21 Mal überarbeitet und und ist den Anwohnern entgegengekommen. So schrumpfte zum Beispiel der Baukörper zur Ringstraße hin und rückte weiter von der Wohnstraße weg.

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