Neubau auf Gelände des Hallenbads Kita in Königswinter kostet 2,6 Millionen Euro

Königswinter · Eine Machbarkeitsstudie hat die Kosten für eine Kita auf dem Gelände des Hallenbades in Königswinter errechnet. Bei der Heizungs- und der Elektrotechnik könnte die Einrichtung vom Hallenneubau profitieren.

Ein neuer dreigruppiger Kindergarten auf dem Gelände des Hallenbades an der Bahnhofsallee würde brutto 2,6 Millionen Euro und somit "nur" 470 000 Euro mehr als eine zweigruppige Einrichtung an gleicher Stelle kosten. Zu diesem Ergebnis kommt die Machbarkeitsstudie des Ingenieurbüros Blass, die die Verwaltung in Auftrag gegeben hatte.

Eine Refinanzierung könne langfristig durch Mietzahlungen des künftigen Trägers erfolgen. Noch keine Aussage trifft das Gutachten dazu, ob die neue Kita als Anbau an das neue Hallenbad oder aber frei stehend als Solitärbau errichtet werden soll. Darüber wird der Stadtrat bei seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause am Montag, 2. Juli, beschließen.

Die Verwaltung macht in ihrer Vorlage deutlich, dass die in der Machbarkeitsstudie angegebenen, geringer als erwartet anfallenden Mehrkosten für eine dreigruppige Einrichtung aus ihrer Sicht ein Argument für die große Lösung sind. „Aus dem Blickwinkel des Bedarfs wäre eine dreigruppige Kita erforderlich, die wegen der geringen Mehrkosten auch unbedingt weiterverfolgt werden sollte“, heißt es dort.

Um die Sache zügig vorantreiben zu können, wünscht sich die Verwaltung, möglichst schnell einen Architekten mit der Fachplanung für die technische Gebäudeausrüstung beauftragen zu können. Um die Ausschreibung starten zu können, wäre ein Budget von 139.000 Euro erforderlich, was etwa einem Drittel der in der Machbarkeitsstudie angegebenen Baunebenkosten entsprechen würde.

Da die personellen Ressourcen des technischen Dezernats nach Ansicht der Verwaltung für eine Umsetzung des Projekts nicht ausreichen, soll ein Projektsteuerer beauftragt werden, der für den Neubau von Hallenbad und Kita verantwortlich ist.

Baubeginn für Hallenbad: Juli 2019

Eine seiner Aufgaben wird es sein, das Budget und den Zeitplan im Blick zu halten. Nach der bisherigen Planung soll Baubeginn für das neue Hallenbad nach dem Abriss des alten Bades im Juli 2019 sein. Im Februar 2021 könnte dann die Neueröffnung stattfinden. Für die Kita gehen die Architekten von einem Bauzeitraum von 42 Kalenderwochen aus. Der Förderverein „Rettet unsere Lemmerzbäder“ hatte kürzlich mitgeteilt, dass er eine Verzögerung von Abriss und Neubau des Hallenbades wegen der Kita-Pläne auf dem Gelände befürchte. Eine völlige Neuplanung und Auftragevergabe seien dann unausweichlich.

Die Planung für das Hallenbad haben Blass Architekten nach ihrer eigenen Aussage so optimiert, dass ein ausreichender Bauplatz inklusive der notwendigen Freiflächen für die Errichtung des Kindergartens verbleibt. In Abhängigkeit von der Höhenentwicklung des Hallenbades schlagen sie vor, die Kita dem niedrigen Teil des Hallendbades, in dem sich der Umkleidebereich befinden wird, zuzuordnen.

Es wird ferner vorgeschlagen, die Vorplatzfläche von rund 200 Quadratmetern für Hallenbad und Kita gleichermaßen zu nutzen. Der Entwurf für die dreigruppige Einrichtung weist insgesamt drei Gruppen- und Gruppennebenräume aus. Der Mehrzweckraum und Nebenraum sowie die Personalaufenthaltszonen werden mit den anderen Räumen über Aufzug und Treppe barrierefrei miteinander verbunden.

Bei Heizungs-, Kälte- und Elektrotechnik sehen die Architekten in ihrer Machbarkeitsstudie die Möglichkeit von Synergieeffekten. Die Kita könnte über eine Leitung an die Heizzentrale des Schwimmbads angebunden werden. Sofern vom Betreiber eine komplette Trennung der Gebäudeversorgung gewünscht würde, wird eine Beheizung über eine Wärmepumpe vorgeschlagen. Die Räume sollen über eine Fußbodenheizung erwärmt werden, weil diese sich in Kitas sowohl aus Gründen der Behaglichkeit als auch wegen der Verletzungsgefahr an Heizkörpern bewährt habe.

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