Neujahrsempfang der Senioren-Union Kita-Ausbau treibt in Königswinter die Personalkosten hoch

Heisterbacherrott · In ihrem Bericht auf Einladung der CDU-Senioren sprachen Bürgermeister Peter Wirtz und CDU-Fraktionschef Josef Griese viele städtische Themen von Finanzen bis zum Wohnungsbau an.

Haushalt, Verkehr, Schulen, Kindergärten, Wohnen und Bauen – ein kommunalpolitischer Rundumschlag war der Bericht von Bürgermeister Peter Wirtz und CDU-Fraktionschef Josef Griese beim Neujahrsempfang der Senioren-Union (SU) im Haus Schlesien.

SU-Vorsitzender Karl Schmitz hatte eingangs die politische Bedeutung dieses Jahres betont: „2019 werden die entscheidenden Weichen gestellt mit Europa-Wahl und vier Landtagswahlen. 2020 finden Kommunal- und Kreistagswahlen statt.“

Zwei Fragen trieben die Anwesenden um: Wie kann es bewerkstelligt werden, dass die CDU wieder stärker wahrgenommen wird? Und: Wird die AfD in Königswinter bei der Kommunalwahl antreten? Zur ersten Frage sagte Griese: „Mit guter Arbeit und enormem Einsatz.“ Wirtz sagte zur AfD: „Die Möglichkeit sehe ich; aber das ist Demokratie. Auch in Königswinter ist AfD gewählt worden.“ Griese meinte, in der Stadt seien noch keine AfD-Strukturen erkennbar, doch er sei sicher: „Wenn die Wahlen anstehen, kommt etwas.“

Griese nahm die Königswinterer Finanzen unter die Lupe. Hatte die Stadt 2008 noch ein Eigenkapital von 140 Millionen Euro, war dies 2018 auf 87,5 Millionen zusammengeschmolzen. Bis 2023 soll es jedoch wieder auf 92 Millionen Euro wachsen. Enorm sind die Investitionen, etwa in das umstrukturierte Rettungswesen.

Ein dicker Batzen sind die Personalkosten, die von 24,5 Millionen Euro in 2017 über 27,9 Millionen Euro 2018 in den nächsten Jahren auf 30 Millionen steigen. Griese führte das auch auf den Kita-Ausbau zurück. Zunehmend würden einjährige Kinder angemeldet. „Die Gruppen sind klein, haben drei bis vier Betreuer, das kostet Geld.“ Ihm wäre es lieber, die in Rede stehende Beitragsfreiheit etwas zu schieben und stattdessen in die Qualitätsverbesserung zu investieren.

Viel sei in der Stadt für Schulen getan worden, dennoch würden vier oder fünf zusätzliche Räume benötigt durch die Rückkehr zu G 9 sowie eine zusätzliche Sporthalle in der Nähe des Schulzentrums. An den älteren Schulen müsse an der Substanz etwas gemacht werden. Griese: „Das ist mit einem Eimer Farbe nicht getan.“

Im Kreis fehlten 30 000 Wohnungen bis 2030. Es müssten sich mehr junge Familien ansiedeln können. „Auch im Rahmen des geförderten Wohnungsbaus müssen wir Möglichkeiten bieten.“ Immer wieder würde er von Königswinterern angesprochen, die ein Baugrundstück für ihre Kinder suchen.

Herbert Krämer berichtete in der Runde von der Grundstückssuche junger Paare aus Berghausen. Ein anderer Teilnehmer des Neujahrsempfangs meinte: „Wir müssen die Altstadt mit Menschen beleben.“ Wirtz sagte, eine Aufgabe sei es, den Wohnungsbestand in der Altstadt zu überprüfen und durch Verdichten und Modernisieren eventuelle neuen Wohnraum zu schaffen. Auf dem Zera-Areal entstünden Büros und Wohnungen. „Das ist der richtige Weg.“

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