Kunstprojekt mit Motiven der Stadt Kinder gestalten Flurwand der Grundschule Oberdollendorf

OBERDOLLENDORF · Das Kunstprojekt in der Grundschule Oberdollendorf wurde von dem Künstler Andreas Rein begleitet. 25 Kinder hatten eine Flurwand mit Motiven ihrer Stadt gestaltet.

 Schüler haben die Flurwand neu gestaltet.

Schüler haben die Flurwand neu gestaltet.

Foto: Frank Homann

25 Kinder der Grundschule Auf dem Schnitzenbusch holten sich ihr Dorf in die Schule. Unter dem Motto „Etwas, das bleibt!“ bemalten sie unter Anleitung des Künstlers Andreas Rein den etwa fünf Meter langen Flur zwischen Foyer und Musikzimmer mit den Motiven der schönsten Gebäude von Ober- und Niederdollendorf. Entstanden ist aus abwaschbarer Latex-Farbe ein pittoresker Straßenzug.

Den Himmel an der Decke samt allem, was fliegt – Schwalben, Möwen und Bussarde – sowie den Drachenfels an der Stirnseite über der Musikzimmer-Tür als prägendes Element des Siebengebirges malte der preisgekrönte Maler aus Rhöndorf aus Sicherheitsgründen selbst. So hoch reichen die Ärmchen der jungen Nachwuchskünstler noch nicht.

Die beiden Kunstpädagoginnen der Schule, Dagmar Dähnert und Petra Schäfer, hatten die Idee zu diesem Projekt, beantragten Fördermittel beim Land aus dem Topf „Kultur und Schule“ und erhielten vom Förderverein der Schule Unterstützung. Bei der Präsentation staunte Bürgermeister Peter Wirtz über das Werk. Und die Lehrerinnen baten ihn, dass bei zukünftigen Renovierungen diese besondere Häuserzeile erhalten bleibt.

Ein Jahr lang gearbeitet

Ein Jahr lang hatten die Kinder jeden Freitagnachmittag an ihrer Aufgabe gearbeitet. Es war ja nicht nur der Umgang mit Pinsel und Farbe. Exkursionen in die Umgebung, Zeichenausflüge, Naturstudien, der Besuch des Brückenhofmuseums und die Besichtigung der Kunstwerke von Ernemann Sander brachten den 23 Mädchen und zwei Jungs ihren Ort, die rheinische Landschaft und deren Geschichte näher. „Das Ziel war, den Kindern den Begriff Heimat zu vermitteln, das Gefühl von Dasein und Geborgenheit“, sagte Andreas Rein.

Er hatte die ausgewählten Gebäude zunächst fotografiert und eine Skizze im Maßstab von 1:10 angefertigt. Die Kinder vergrößerten diese Objekte an der Flurwand, zunächst zeichneten sie die Umrisse mit Bleistift, dann malten sie die Motive mit Farbe aus. Die typischen Fachwerkhäuser sind zu sehen, die beiden alten Kirchengebäude, aber auch die ehemalige Synagoge, über die sich die Schüler im Brückenhofmuseum informiert hatten, der Brückenhof selbst, das Weingut Sülz, die alte Schule, die Chorruine Heisterbach und vieles mehr. Auf der mit Fenstern durchbrochenen Flurseite wurden Rhein und Weinberge verewigt.

Die Kinder achteten auch auf die Jahreszeiten. Ihr Dorf zeigt Häuser im Frühling, im Sommer, im Herbst und im Winter. Frida und Lotta aus der dritten Klasse malten das Weingut Sülz im Herbst. Im Winter stehen vor den Häusern Schneemänner, im Frühjahrsabschnitt sind ein Maibaum und der Osterhase zu entdecken. „Wir haben Fenster aufgemalt und Blumen und Fachwerkbalken“, erzählten die beiden Zweitklässler Anna und Charlotte. Normalerweise richtete sich das Angebot an Schüler aus den Klassen zwei bis vier; ein Teil von ihnen mit Migrationshintergrund.

"Ein echter Rein" auf dem Schnitzenbusch

Aber auch alle anderen Kinder waren eingebunden. Denn das Programm zur Schuljahresabschlussfeier hatten alle Lehrerinnen unter das Motto „Rhein und Siebengebirge“ gestellt. Dagmar Dähnert bedankte sich: „Das Kollegium hat wunderbar mitgezogen.“ Und anstecken ließen sich auch die Eltern: Einige Kinder lockten ihre Väter und Mütter ins Brückenhofmuseum, nach ihrem Besuch dort mit der Kunstgruppe. Das Leporello, das Andreas Rein als Vorlage für den Flur geschaffen hatte, schenkte er der Schule. So bleibt also auch ein „echter Rein“ auf dem Schnitzenbusch.

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