Nachtigallental im Siebengebirge "Keine vorrangige Aufgabe der Stadt"

SIEBENGEBIRGE · Noch keinen Beschluss fasste der Bau- und Verkehrsausschuss zu den Instandsetzungsarbeiten im Nachtigallental, das nach dem schweren Unwetter vom 20. Juni 2013 wegen Gefahren für die Wanderer gesperrt ist. Einige Fraktionen hatten noch Beratungsbedarf.

Die Verwaltung hatte errechnet, dass die Beseitigung der Gefahrbäume und die Sanierung des Weges inklusive der Personal- und Materialkosten des Baubetriebshofes rund 80.000 Euro kosten werden. Im Frühjahr könnte der Weg dann wieder freigegeben werden.

Während CDU-Fraktionschef Josef Griese auf die besondere Rolle des Tals verwies ("Es hat eine unglaubliche Bedeutung für die Touristendestination Königswinter") und betonte, es müsse alles getan werden, dass nach dem Eselsweg und den Rhöndorfer Weinbergwegen nicht ein weiterer Weg dauerhaft gesperrt bleibe, sah Jörg Pauly (Fraktion Freie und Linke) darin "keine vorrangige Aufgabe unserer Stadt" und verwies auf die Sozialverpflichtung des Eigentums. Besonders da es sich hier offensichtlich um einen vermögenden Grundeigentümer handele, der den Weg einmal angelegt habe, um damit Geld zu verdienen.

Eigentümer des besonders betroffenen mittleren Bereichs des Weges ist die Familie Streve-Mülhens. Sie wollte den Weg wegen des schlechten Zustands der Bäume bereits nach einem Unwetter im Jahr 2011 sperren. Damals verpflichtete sich die Stadt vertraglich, die Verkehrssicherungspflicht zu übernehmen.

Auf Paulys Frage, wer das damals beschlossen habe, antwortete der Technische Dezernent Theo Krämer, es habe sich dabei um das laufende Geschäft der Verwaltung gehandelt. Claudia Owczarczak hingegen fragte, ob damals nicht versucht worden sei, auf den Eigentümer einzuwirken. "Der Bürgermeister und der damalige Technische Beigeordnete haben dies in vielen Gesprächen versucht. Der Eigentümer hat sich dazu aber nicht in der Lage gesehen", sagte Krämer.

"Was nicht passieren darf, ist, dass es ein juristisches Gerangel zwischen Eigentümer und Stadt gibt und es passiert drei Jahre nichts. Das muss in Gesprächen mit dem Eigentümer zügig abgeklopft werden", so Josef Griese. Diese Aufgabe hat nun die Verwaltung.

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