Fall Sigrid Paulus Keine konkrete Spur nach "Aktenzeichen XY"

KÖNIGSWINTER · Auch nach dem Bericht in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" am Mittwochabend hat sich bislang keine konkrete Spur im Fall der verschwundenen Sigrid Paulus ergeben.

Wie berichtet, hatte die Mutter zweier Kinder im Februar 2008 nach einem Streit mit ihrem Mann das gemeinsame Haus in Ittenbach verlassen. Seitdem fehlt von ihr jede Spur. "Bei der Polizei sind zwölf Anrufe nach der Sendung eingegangen", teilte gestern Polizeipressesprecher Frank Piontek mit.

Allerdings sei keine heiße Spur darunter gewesen. "Keiner der Anrufer konnte einen Aufenthaltsort von Frau Paulus nennen." Vielmehr gaben etwa die Hälfte der Anrufer an, sie glaubten, Sigrid Paulus in den vergangenen Jahren an verschiedenen Orten in ganz Deutschland gesehen zu haben.

"Wir werden diesen Hinweisen natürlich nachgehen", so Piontek weiter. Es sei jedoch auffallend, dass es in all den Jahren kein Lebenszeichnen der heute 45-Jährigen gegeben habe. Daher kann die Polizei auch ein Tötungsdelikt nicht mehr ausschließen und ermittelt auch in diese Richtung.

Als Tochter und Ehemann von Sigrid Paulus vor fünfeinhalb Jahren Vermisstenanzeige bei der Polizei erstatten wollten, hieß es, Sigrid Paulus sei volljährig und könne gehen, wohin sie wolle. Nach eineinhalb Jahren wandte sich die Familie erneut an die Polizei. Dieses Mal teilte man der Familie mit, ihre Angehörige sei bei einer Verkehrskontrolle in Düsseldorf aufgefallen.

Wie die Polizei heute sagt, ließ sich dieser Hinweis auf ein angebliches Verkehrsdelikt nicht verifizieren. Zu den jüngsten Ermittlungen kam es, nachdem sich die Tochter der Verschwundenen im vergangenen Winter erneut an die Polizei und an die Medien gewandt hatte.

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