Bauvorhaben in Oberpleis Kein Mehrfamilienhaus an der Dollendorfer Straße

Oberpleis · Auf dem Grundstück gegenüber dem Freizeitzentrum in Oberpleis entstehen ausschließlich Ein- und Zweifamilienhäuser. Die Opposition im Ausschuss hätte dort gerne auch ein Mehrfamilienhaus gesehen.

 Die grüne Wiese gegenüber dem Freizeitzentrum wird in nächster Zeit mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut.

Die grüne Wiese gegenüber dem Freizeitzentrum wird in nächster Zeit mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut.

Foto: Melzer

Das städtische Grundstück an der Dollendorfer Straße gegenüber dem Freizeitzentrum in Oberpleis wird nur mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut. Der Stadtrat fasste den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan, so dass einer Vermarktung und Bebauung der Fläche jetzt nichts mehr im Wege steht.

Wie bereits einige Tage vorher im Planungs- und Umweltausschuss war die Entscheidung erneut knapp. Für den Bebauungsplan in der vorliegenden Form stimmten 24 Ratsmitglieder der Koalition (CDU, FDP, GAK), dagegen 20 Vertreter der Opposition aus SPD, Königswinterer Wählerinitiative und Ratsmitglied Andreas Danne (Linke). Im Planungs- und Umweltausschuss hatte der während der Sitzung herbeigeeilte CDU-Mann Wolfgang Thiebes für eine 10:9-Mehrheit der Koalition gesorgt.

Die Opposition hätte auf dem Grundstück gerne neben sieben Ein- und Zweifamilienhäusern auch ein Mehrfamilienhaus gesehen. Dies hatte die Verwaltung noch im Februar in ihrem Planentwurf auch so vorgeschlagen und dabei auf den großen Bedarf an sozialem Wohnraum in Königswinter verwiesen.

Damals setzte die Koalition in einem Änderungsantrag durch, dass die Verwaltung ihren Entwurf noch einmal überarbeiten musste. Statt eines Mehrfamilienhauses sollten nur Einfamilienhäuser und Doppelhäuser mit maximal zwei Wohneinheiten geplant werden, die auch nicht länger als 16 Meter sein dürfen. Die Verwaltung sollte zudem prüfen, ob auf einem Grundstück ein Mehrgenerationenwohnen für Familien mit Kindern und ältere Menschen realisiert werden kann.

Nachfrage nach preiswerten Wohnungen

Die Opposition sah sich hingegen weiterhin durch die Stellungnahme der städtischen Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) bestätigt, die das Grundstück an der Dollendorfer Straße aus städtebaulicher und wohnungswirtschaftlicher Sicht für Mehrfamilienwohnungsbau geeignet hält, um der drängenden Nachfrage nach preiswerten Wohnungen im Stadtgebiet Rechnung zu tragen. WWG-Geschäftsführer Andreas Pätz hatte dies im Planungsausschuss auch noch einmal bekräftigt.

Joachim Hirzel (SPD) wunderte sich, dass über die Stellungnahme der WWG nicht diskutiert wurde und die Koalition „trotz des Bewusstwerdens neuerer Entwicklungen“ so entscheide. „Eine gewisse Lernfähigkeit gehört schon dazu“, sagte er. Köwi-Fraktionschef Lutz Wagner erinnerte daran, dass der Rat gerade erst das Handlungskonzept Wohnen verabschiedet hat. „Es ist kaum vermittelbar, warum an dieser Stelle kein sozialer Wohnraum entsteht.“ Die Koalition hatte stets betont, dass die Stadt im Dezember bereits vier andere Standorte ausgesucht habe, an denen sozialer Wohnraum geschaffen werden soll.

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