Förderverein macht Rückzieher Kein Bürgerbegehren gegen Badneubau in Königswinter

Königswinter · Im Oktober hat der Förderverein "Rettet unsere Lemmerzbäder" einen Antrag auf ein Bürgerbegehren gegen den Neubau des Hallenbades gestellt. Nun macht der Verein einen Rückzieher - unter einer Bedingung.

Überraschende Wendung in der Diskussion um die Zukunft des Hallenbades: Das Bürgerbegehren gegen den Neubau ist vom Tisch. Das gab die Vorsitzende des Fördervereins „Rettet unsere Lemmerzbäder“, Inge Heuser-Losch, am Freitag bei einem gemeinsamen Termin mit der Koalition (CDU, FDP, Grüne Alternative) bekannt. „Das ist Fakt. Wir werden schweren Herzens den Neubau akzeptieren, wenn das Bad dafür nicht gedreht wird“, sagte Heuser-Losch.

Nach dem Beschluss des Stadtrates im Oktober, das alte Bad abzureißen und ein neues Bad zu bauen, hatte der Verein ein Bürgerbegehren mit dem Ziel, das alte Bad zu sanieren, angekündigt. „Wir haben erfahren, dass die rechtliche Auseinandersetzung zu einer Verzögerung um sechs bis acht Monate führen könnte“, so Heuser-Losch. Nach zehneinhalb Jahren Kampf um die Sanierung sei das Bad jedoch mittlerweile in einem so beklagenswerten Zustand, dass man nicht mehr so lange warten wolle.

„Unser Hauptinteresse ist es, das Streitobjekt so schnell wie möglich in einen besseren Zustand zu versetzen“, meinte Heuser-Losch. Voraussetzung sei allerdings, dass auf die geplante „furchtbare Drehung“ des Neubaus verzichtet werde. Gegen die Drehung spreche der zu erwartende Bahnlärm, der durch den Riegel des alten Hallenbades gemindert werde, die Verkleinerung der Liegewiese sowie der Wegfall von 15 Bäumen und des historischen Marksteins an seinem gegenwärtigen Standort.

Auch CDU-Fraktionschef Josef Griese bestätigte den Kompromiss. „Wir haben über Bürgermeister Peter Wirtz beim Gutachter nachfragen lassen, ob ein Verzicht auf die Drehung schädlich wäre“, sagte er. Der Architekt Heinrich Blass habe dies verneint und mitgeteilt, dass der Neubau auch so auf das Areal passen würde. „Dies haben wir so mit der Koalition abgestimmt, auch wenn es in der CDU-Fraktion durchaus einige kritische Stimmen gibt“, so Griese.

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