Proklamation in Vinxel In Veussel regiert ein schmuckes Dreigestirn

VINXEL · Zum 33. Geburtstag der KG gibt's ein Dreigestirn - besser könnte es in der Jubiläumssession kaum kommen. In Vinxel haben Prinz Georg I. (Becker), Prinzessin Claudia I. (Holbeck) und Bauer Norbert I. (Becker) die Regentschaft übernommen.

 Im jecken Jubiläumsjahr führen Prinzessin Claudia I., Prinz Georg I. und Bauer Norbert I. die Vinxeler durch die Session.

Im jecken Jubiläumsjahr führen Prinzessin Claudia I., Prinz Georg I. und Bauer Norbert I. die Vinxeler durch die Session.

Foto: Frank Homann

Am Samstag wurde das närrische Trifolium im Dorfgemeinschaftshaus in Oelinghoven feierlich in Amt und Würden erhoben und sogleich von den Veusseler Jecken stürmisch gefeiert. Noch vor der ersten Amtshandlung gab es obendrein für die drei Regenten zur Stärkung einen Fleischwurstorden von Mama Becker.

"Es ist ein Prinz geboren." Vor exakt 47 Jahren - der kleine Georg hatte gerade das Licht der Welt erblickt - bewies die Hebamme bereits hellseherische Fähigkeiten, was die Karriere ihres Schützlings betrifft. "In Köln aufgewachsen, wuchs in ihm auch das kölsche Hätz und die große Liebe zum Karneval heran", wusste Vizebürgermeister Sokrates Theodoridis, der die neuen Tollitäten an diesem Abend proklamieren durfte, weiter zu berichten.

Dennoch erlernte der neue Prinz erst einmal einen ganz weltlichen Beruf und wurde Einzelhandelskaufmann. Das wahre "Ich" jedoch kam immer dann zum Vorschein, wenn er gemeinsam mit seinem Bruder Nobert auf den närrischen Bühnen die Jecken zum Lachen brachte.

Auch Prinzessin Claudia ist die Verbundenheit zum rheinischen Karneval quasi in die Wiege gelegt worden, schließlich erblickte sie gerade mal acht Tage nach Rosenmontag im Jahr 1970 das Licht der Welt. Bereits in jungen Jahren hat die Prinzessin in der Familie Stippeföttche getanzt und dann 1980 eine richtige Tanzsportkarriere gestartet.

Auf einer Fiakerfahrt durch den Garten von Schloss Schönbrunn probte sie dann schon mal, wie es sich anfühlt, Prinzessin zu sein, indem sie Kusshändchen an die Besucher verteilte. "Ab und zu werden dann auch solch' schöne Träume wirklich wahr", so Theodoridis augenzwinkernd. Ein eingefleischter Karnevalist steht auch mit Bauer Nobert auf der Bühne, der seine Liebe zum rheinischen Fastelovend als Büttenredner sogar außerhalb des Rheinlands mit Erfolg an den Mann zu bringen wusste.

Klar ist bereits, wie es künftig in Vinxel weitergeht: Ab sofort wird ausschließlich mit Alaaf gegrüßt, Meinungsverschiedenheiten werden harmonisch an der Theke beigelegt und Bützen ohne Anfassen gilt nicht mehr als Fremdgehen, so steht es neben anderem in den närrischen elf Geboten des neuen Vinxeler Dreigestirns Schwarz auf Weiß geschrieben.

Kurz gefragt

"33 Jahre voller Schwung, der Veusseler Karneval hält uns Jung." Unter diesem Motto wird in Vinxel Fastelovend gefeiert. Das drohende Aus ist vom Tisch. Präsidentin Bianka Lehnen freute sich daher besonders, im Kreis einer erfreulich großen Narrenschar die Proklamation feiern zu können.

Steuert der Veusseler Karneval nach allen Turbulenzen wieder ruhigerem Fahrwasser entgegen?
Bianka Lehnen: Ja, nach viel Arbeit, vielen Gesprächen und Planungen, und auch nach einigen silbernen Haarsträhnen mehr können wir jetzt sagen, dass wir es geschafft haben und auf einem guten Weg sind.

Wird das Angebot auch von den Vinxelern angenommen?
Lehnen: Wie man sah, war der Saal am Samstag gut besetzt, die Leute ziehen mit. Wir sind der Dorfgemeinschaft Oelinghoven aber auch sehr dankbar, dass sie uns so toll unterstützt und uns wieder das Dorfgemeinschaftshaus zur Verfügung gestellt hat.

War es schwierig, trotz des drohenden Aus Tollitäten für den Karneval zu finden?
Lehnen: Nein, überhaupt nicht. Es ist eben wichtig, dass man die Leute anspricht und auf sie zugeht. Dass wir ausgerechnet im Jubiläumsjahr ein Dreigestirn haben, ist zwar Zufall, aber natürlich ein besonderer Glückstreffer.

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