So Gesehen Iiiiih, ein Hund hat mich geküsst

Siebengebirge · Was haben die Peanuts von damals mit der Dogge von heute gemeinsam? Nichts, könnte man meinen. Sehr viel, weiß hingegen GA-Redakteurin und Hundehalterin Claudia Sülzen.

 Ein echtes Schlitzohr: Dogge Nougi.

Ein echtes Schlitzohr: Dogge Nougi.

Foto: Claudia Sülzen

Gehören auch Sie zur Generation Peanuts? Gemeint sind nicht etwa Menschen, die sich an jenen Banker erinnern, der 1994 einen 50-Millionen-Mark-Schaden als genau das bezeichnete: als Peanuts, was im Englischen ja nicht nur Erdnüsse benennt, sondern auch Kleinigkeiten.

Gemeint sind vielmehr einstige 80er-Jahre-Teenies, die als Zeitgenossen von Charles M. Schulz in den Genuss seiner „Li’l Folks“, der kleinen Leute, gekommen sind, die schließlich als „Peanuts“ die Welt eroberten.

Alles Peanuts: Hefte, Federmäppchen, T-Shirts, Tassen – kaum ein Utensil kam seinerzeit ohne die von Schulz mit exzellenter Hand hingeworfenen Comic-Figuren aus. Von 1950 bis zu seinem Tod 2000 ersann Schulz seine pfiffigen kleinen Leute. Er verfügte auch, dass die Serie ohne ihn eigentlich nicht fortgesetzt werden sollte.

Unvergessen sind sie allemal, Charlie Brown, Peppermint Patty, Marcie, Schroeder & Co. – auch wenn ihre Fans mit ihnen in die Jahre gekommen sind. Und dann und wann fühlt sich der Roaring-Fifty-Mensch von heute allzu deutlich an die ein oder andere Szene erinnert.

„Iiiiih, ein Hund hat mich geküsst“, schoss es mir dieser Tage analog zu Lucy van Pelt durch den Kopf, als in aller Herrgottsfrühe ein Schnaufen an mein Ohr drang. Nun sind wir nicht im Besitz eines Beagles wie Snoopy. Entsprechend der kapitaleren Größe unseres Hausgenossen - eine Dogge - fiel dessen Liebesbeweis auch, sagen wir, flächendeckender aus.

Vom (nur vermeintlichen) Waschlappen jäh aus dem Schlaf gerissen, spurtet die verantwortungsbewusste Hundehalterin die Treppe hinunter zur Terrassentür, auf dass das Tier dem Harndrang fernab des Fliesenbodens nachgeben möge. Weit gefehlt. Hinterrücks hat sich das Schlitzohr gähnend wieder zur Ruhe gebettet, während die Halterin fröstelnd im Frühtau steht und ernstlich über Ausquartierung des Vierbeiners in eine Hundehütte nachdenkt.

Auf der könnte das Untier wie einst Snoopy auf dem First balancieren, während der Rest der Familie ungestört dem Morgen entgegenschlummert. Aber mal ehrlich: Wer braucht schon acht Stunden Schlaf? Sind ja irgendwie auch nur – Peanuts.

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