Wohnbauprojekt in Königswinter Gutachten soll bei Streit ums Grün Klarheit bringen

Königswinter · Für die Wohnhäuser, die die stadteigene Wirtschafts- und Wohnungsbauförderungsgesellschaft „Am Stadtgarten“ bauen will, sollen Bäume und Grünflächen wegfallen. Gutachter sollen die Planung untersuchen und zeigen, wie eine Ersatzbegrünung aussehen kann.

Eine Expertise soll Klarheit schaffen. Zum Bauprojekt „Am Stadtgarten“ in Königswinter gab der Planungs- und Umweltausschuss am Dienstagabend ein Gutachten in Auftrag, das deutlich machen soll, wie viel Grünfläche und alte Bäume dem innerstädtischen Bauprojekt weichen müssen, wie der Bauträger, die kommunale Wirtschafts- und Wohnungsbauförderungsgesellschaft (WWG), dieses Grün ersetzen will und welche Bilanz sich daraus ergibt.

Vorausgegangen war eine Diskussion, in der vor allem die bekannten Argumente ausgetauscht wurden. Einig waren sich die Vertreter aller Fraktionen darin, dass es wichtig sei, bezahlbaren Wohnraum in zentraler Lage mit guter Anbindung zu schaffen. Die WWG will auf dem 9000 Quadratmeter großen Gelände zwischen Hauptstraße, Stadtgarten und B 42 fünf Neubauten mit mindestens 110 bis 120 Wohnungen errichten, davon zwischen 60 und 70 Prozent geförderte.

Köwis verweisen auf klimapolitische Ziele

Dafür sollen acht Gebäude mit 36 Wohneinheiten aus den 1950er Jahren abgerissen werden. Die Beseitigung der Grünflächen widerspreche klimapolitischen Zielen, gab Lutz Wagner (Königswinterer Wählerinitiative) zu bedenken. Er schlug vor, die Straße „Am Stadtgarten“ in die Ersatzbegrünung einzubeziehen und die Stellplatzverordnung dahingehend zu ändern, dass pro Wohneinheit nur ein halber Stellplatz zur Verfügung gestellt werden muss. Außerdem wiederholte er den Wunsch seiner Fraktion, auf eines der Gebäude zu verzichten und dafür ein anderes zu vergrößern.

So ließe sich der parkähnliche Teil mit den alten Bäumen erhalten. „Der hat schließlich nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Funktion“, betonte Wagner. Roman Limbach (CDU) schlug vor, auch die Fassaden der Häuser zu begrünen, um Ersatz für die Bäume zu schaffen, die gefällt werden.

WWG-Geschäftsführer Andreas Pätz wies die Wünsche der Köwi-Fraktion zurück. Der Verzicht auf das südliche Gebäude sei nicht möglich, weil dahin die Bewohner der bestehenden Häuser umgesiedelt werden sollten. Unter dem Gebäude sei die Tiefgarage geplant, für deren Bau die Begrünung ohnehin weichen müsse.

 Als Ausgleich will die WWG die Bäume an der Hauptstraße erhalten und neue auf anderen WWG-Grundstücken pflanzen. Pätz stellte Dachgärten auf den Häusern in Aussicht. Auch die WWG wolle die Straße „Am Stadtgarten“ in die Grünfläche einbeziehen.

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