Projekt des WDR KiRaKa Grundschüler in Niederdollendorf machen Radio

Niederdollendorf · Viertklässler der Longenburgschule in Niederdollendorf werden im Projekt KiRaKa des WDR zu Radiomachern. Beim Gurgeln von Songs für ein Rätsel hatten sie besonders viel Spaß.

 Ortstermin: Die Nachwuchs-Radioreporter erforschen unter professioneller Anleitung Schloss Drachenburg.

Ortstermin: Die Nachwuchs-Radioreporter erforschen unter professioneller Anleitung Schloss Drachenburg.

Foto: Frank Homann

Radiomachen ist kinderleicht, zumindest wenn so junge Naturtalente wie Anna, Ben und Flo oder ihre Mitschüler aus den Klassen 4a und 4b der Longenburgschule Niederdollendorf das Mikrofon in der Hand halten. Ruckzuck waren die „Gurgel-Musik-Rätsel“ für die Hörer vom Kinderradio-Kanal (KiRaKa) des WDR 5 am Montag im Kasten. Da waren selbst Profis wie Reporterin Insa Backe richtig baff: „Leute, das hat noch nie so schnell geklappt wie heute bei euch. Ihr seid einfach supergut!“

Dabei war die Sache mit den Musikrätseln eine ganz schöne Herausforderung für die Viertklässler: Sie sollten die Melodie eines Musikstücks nicht etwa vorsingen oder vorsummen, sondern ins Mikrofon gurgeln – damit die Kinder, die die Sendung im Radio hören, rätseln können, worum es sich handelt. „Ganz wichtig, Jungs, nehmt nicht zu viel Wasser“, lautete der gute Rat an Jannik und Flo, die mit „Je ne parle pas francais“ den Anfang machten.

Danach gurgelten Anna und Luana aus Leibeskräften den Refrain von „Mamma Mia“. Eine sportliche Spitzenleistung erbrachten Rabia und Umut: den Megahit „Dance Monkey“ zu gurgeln, erforderte schon einen mächtig langen Atem – und die richtige Menge Gurgel- oder besser gesagt Sprudelwasser im Mund. Zum Glück bekam „Hans-Günther“ – so tauften die Kinder das Mikrofon – keine Spritzer ab.

„Hans-Günther“ ist seit Montag treuer Begleiter der Dollendorfer Grundschüler. Eine Woche lang sind die KiRaKa-Mitarbeiter zu Besuch in der Longenburgschule, um mit insgesamt 30 Viertklässlern Radio zu machen. Reporterin Insa erklärte den Kindern zunächst, wie Radio eigentlich funktioniert – und wie schwierig es ist, aus einer Fülle an Informationen einen Beitrag zusammenzustellen, der nachher im Radio nur eine oder wenige Minuten dauert: „Das ist, als ob ihr zehn Liter Fruchtsaft zu einem Glas Marmelade zusammenkochen müsst.“Nur eineinhalb Minuten lang durfte zum Beispiel am Ende die Umfrage zur Schließung des Lemmerz-Hallenbades sein – dabei hatten eigentlich fast alle Kinder etwas dazu zu sagen. Ben und Onurcan durften gemeinsam die Ansage machen: „Wir haben uns das Thema ausgesucht, weil uns das sehr am Herzen liegt.“ Die meisten Schüler finden es schlimm, dass andere Kinder nun nicht mehr dort schwimmen lernen können, sondern warten müssen, bis das neue Bad fertig ist – vor allem, weil es keine anderen Hallenbäder in der Nähe gibt.

Auch viele andere Aufnahmen sind seit Montag entstanden, die die ganze Woche über bei WDR 5 KiRaKa und auf kiraka.de gesendet werden: Musikwünsche und Grüße der Kinder zum Beispiel oder eben die kniffeligen Musik-Gurgel-Rätsel. Außerdem begleiteten die Schüler Reporterin Insa ins Siebengebirge, um das Schloss Drachenburg zu erforschen. Am Mittwoch durften die Nachwuchs-Journalisten sogar Nachrichten machen. Gemeinsam mit den KiRaKa-Mitarbeitern wählten sie in der Klicker-Werkstatt die Meldungen des Tages aus und präsentierten sie im Klicker-Podcast. „Der Name kommt daher, weil man etwas verklickert bekommt“, erläuterte Backe.

Am Freitag werden die Viertklässler den Umgang mit Fake-News lernen: Wie erkennt man absichtliche Falschmeldungen und warum gibt es sie? Die Kinder erfinden selber Quatschnachrichten, die die Hörer in der Sendung am Abend enttarnen müssen. Auch dürfen am Freitagabend einige Kinder ins WDR-Funkhaus fahren, um live im KiRaKa-Studio bei einem großen Ratespiel dabei zu sein. Ihre Klassenkameraden, Eltern und Lehrer werden an der Schule mitfiebern: „Das wird eine riesige gemeinsame Hörparty“, verspricht Backe.

Die moderierte Sendung „WDR 5 KiRaKa“ läuft täglich von 19.04 bis 20 Uhr in WDR 5 und im Digitalradio. Die Beiträge können auch im Internet unter www.kiraka.de angehört werden. Wer eine Livesendung verpasst hat, kann diese über die Webseite immer sieben Tage lang nachhören. Schulen, die ebenfalls gerne Radio machen möchten, können sich mit einer ihrer vierten und seit Neuestem auch fünften Klassen bewerben und das KiRaKa-Programm aktiv mitgestalten. Infos unter www.kiraka.de.

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