Radweg "Deutsche Einheit" Grüne wollen engere Einbindung

KÖNIGSWINTER · Der geplante Radweg "Deutsche Einheit" führt auch durch das Siebengebirge. Und wenn es nach den beiden Grünen-Politikern Richard Ralfs (Königswinter) und Burkhard Hoffmeister (Bad Honnef) geht, dann wird das Siebengebirge dort eine weit größere Rollen spielen, als ihm bislang zugedacht war.

 Der Petersberg gehört zu den Objekten, die sich aus Sicht der Politiker für eine Station im Rahmen des Radweges eignen würden.

Der Petersberg gehört zu den Objekten, die sich aus Sicht der Politiker für eine Station im Rahmen des Radweges eignen würden.

Foto: Archiv: Frank Homann

Der Radweg verbindet auf einer Strecke von 1100 Kilometern durch sieben Bundesländer Bonn und Berlin. Erklärtes Ziel des Radweges sei es, die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters zu nutzen, um Radfahrenden unterwegs ein Maximum an Informationen und Service zu bieten, hatte das Verkehrsministerium bei der Vorstellung mitgeteilt.

Das Projekt ist touristisch ausgerichtet, soll aber auch das Radfahren auf lokaler und regionaler Ebene fördern und verbessern. Geschichtsträchtige Orte und sogenannte "Radstätten" begleiten die Strecke.

In letzteren sollen Rastmöglichkeiten, Ladestationen für E-Bikes und Mobiltelefone, freies WLAN sowie Infotafeln für erheblichen Service sorgen. Über eine spezielle Internetseite, Touchscreens und Apps wird sich der Weg auch digital erschließen lassen. Vorhandene ausgebaute Abschnitte werden genutzt, teilen Hoffmeister und Ralfs mit.

Und genau da sehen die beiden Chancen für Bad Honnef und Königswinter. Denn im Rhein-Sieg-Kreis führt die Strecke nur durch die beiden Orte nach Rheinland-Pfalz. Ausnahme: "Um mehr für den Alltagsverkehr zu erreichen, wird die Einbeziehung des ICE-Bahnhofs in Siegburg noch diskutiert", heißt es in der Mitteilung. Es sei jedoch eine "glückliche Option, dass die Siebengebirgsregion direkt eingebunden ist".

In der Planung allerdings sehen beide "noch Potenzial zur Konkretisierung". Als "gesetzte Highlights" der ersten Etappe gelten bisher nur das Haus der Geschichte in Bonn sowie das Deutsche Eck in Koblenz. Also verweisen die beiden Grünen gerne auf das Angebot des Bundesministeriums, die genauere Ausgestaltung noch mit Kommunen und Kreisen zu beraten. "Denn die Region um die langjährige Hauptstadt Bonn hat einiges zu bieten, das unter historischem Aspekt nationale Entwicklung erfahren und verstehen lässt".

Beispiele: Auf dem Petersberg im Königswinterer Stadtgebiet fand eine Vielzahl wichtiger Konferenzen statt, die sich schon durch die Besucherliste dieses Gästehauses der Bundesregierung bestens illustrieren lässt. Adenauers Wohnhaus und auch sein Grab in Rhöndorf seien bereits frequentierte touristische Magnete.

"Und im Keller des Weingutes Broel fassten der Überlieferung nach ein Trio aus Altkanzler und zwei Ministerpräsidenten den Entschluss, die Bundesrepublik Deutschland zu gründen, ohne mit den drei Westzonen noch auf die sogenannte Ostzone zu warten", so Hoffmeister. Die beiden Politiker sind sich einig: Mindestens diese Orte in Bad Honnef und Königswinter sollten von einem Geschichtsweg erschlossen werden.

Dass die Route darüber hinaus in das bestehende Verkehrskonzept des Kreises einzubeziehen ist, verstehe sich von selbst. Bahnhöfe und Haltepunkte können so ausgestattet werden, dass Bike & Ride sowie Park & Ride leichter fallen. "Synergieeffekte sind erwünscht, Förderanträge und Maßnahmen lassen sich sinnvollerweise abstimmen", glauben die beiden.

Natürlich gehe es auch um die Errichtung innovativer "Radstätten" in beiden Siebengebirgsstädten sowie um entsprechende Ergänzung des hiesigen Tourismuskonzeptes samt neuer Chancen für effizientes Regionalmarketing. Ralfs: "Eine optimierende Einpassung des Radwegs 'Deutsche Einheit' in die lokalen Radwegenetze bietet sich an." Die Bewerbung Bad Honnefs zur Landesgartenschau und gegebenenfalls deren Umsetzung können ebenfalls davon profitieren.

Dementsprechend werde gerade an einem gemeinsamen Antrag von CDU und Grünen im Kreistag gearbeitet, der den Rhein-Sieg-Kreis mit der Koordination der Verhandlungen mit den Bundesministerien und weiteren Institutionen der Region beauftrage.

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