Bläserfreunde Niederdollendorf Großes Frühlingskonzert führt musikalisch rund um den Globus

KÖNIGSWINTER · Es ist kaum zu glauben, was man an einem einzigen Abend alles erleben kann: Los ging's mit einem Besuch im Märchenwald und anschließender Stippvisite im schaurigen Transsylvanien. Den Blut saugenden Vampiren entkommen, führte die Reise weiter ins fröhliche Tirol, mit einem kurzen "Stopp Over" mitten im Dschungel, um Mogli und Balu Hallo zu sagen.

 Im Zeichen von Europa: Das Konzert der Bläserfreunde bot eine internationale musikalische Mischung.

Im Zeichen von Europa: Das Konzert der Bläserfreunde bot eine internationale musikalische Mischung.

Foto: Frank Homann

Auch für eine rasante Fahrt im Roller Coaster war noch Zeit, ebenso für Begegnungen mit Verdi, dem "Lord of the Dance" und Ennio Morricone. Das Beste war jedoch, dass man für diesen unvergesslichen Kurztrip weder ein Flugticket noch Gepäck benötigte, sondern nur eine Eintrittskarte zum großen Frühlingskonzert der Bläserfreunde Niederdollendorf am Samstagabend in der Aula der Christophorusschule Königswinter.

Musikalische Geschichten aus den vergangenen zehn Jahren präsentierten die 39 Musiker ihren zahlreichen "Reisegästen" an diesem Abend - und das nicht ohne Grund: Seit 2004 steht das Orchester unter der musikalischen Leitung von Dirk Wachtler. Nach dem großen Fest 2013 - die Bläserfreunde feierten ihren 50. Geburtstag - nun also ein kleines, für die Musiker aber besonders wichtiges Jubiläum. Kein Wunder, dass die Männer und Frauen mit ganz besonders viel Leidenschaft und Herzblut spielten - nicht nur fürs Publikum, sondern auch zu Ehren ihres Dirigenten.

Als Dankeschön für seine zehnjährige Tätigkeit und für seinen unermüdlichen Einsatz im musikalischen Bereich wurde Wachtler überdies zum Ehrenmitglied der Bläserfreunde ernannt.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde an diesem Abend der Ehrenvorsitzende des Orchesters, Hermann Bracht: Für seine 50-jährige Mitgliedschaft erhielt er die Ehrennadel des Volksmusikerbundes. Bereits seit Herbst hatten die Musiker für ihr Konzert geprobt, zuletzt nicht nur ein-, sondern zweimal pro Woche.

Den letzten Schliff gab es zudem auf einem extra Probenwochenende. Zwar haben die Bläserfreunde mit rund 30 Auftritten im Jahr reichlich Erfahrung darin, vor einem großen Publikum zu spielen, doch das eigene Konzert ist auch für sie immer wieder etwas Besonderes. "Da muss alles noch viel exakter sein als ohnehin", findet Musiker Hubert Stock.

Nach einem Auftakt mit Pauken und Trompeten - dem Marsch "Arsenal" von Jan van der Joost - durften die Zuhörer Hänsel und Gretel musikalisch in den Märchenwald begleiten und in so bekannten und beliebten Melodien wie "Brüderchen, komm tanz mit mir", "Ein Männlein steht im Walde", dem "Abendsegen" oder dem schwungvollen "Knusperwalzer" schwelgen.

Das Kontrastprogramm im musikalischen Sinne folgte danach mit einem Medley aus dem Musical "Tanz der Vampire": Kaum einer, dem die "bissige" Musik von Jim Steinman nicht unter die Haut ging.

Überhaupt war für alle musikalischen Geschmäcker an diesem Abend etwas dabei. Nicht nur mitreißende Musical- und Filmhits, sondern auch zünftige Marschmusik oder Opern- und Operettenmelodien. Doch ganz egal ob klassisch bis modern, ob romantisch bis rockig - die Bläserfreunde können einfach alles. Und dies mit einer Freude und Begeisterung am Musizieren, die den Funken im Handumdrehen aufs Publikum überspringen lässt.

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