Kommentar zum Integrationsprojekt Große Chance

Meinung | Königswinter · Ein Workshop-Projekt soll Schüler der internationalen Förderklasse an der Oberpleiser Realschule auf das Leben und Arbeiten in Deutschland vorbereiten. Richtig so, findet unsere Autorin Katrin Janßen. Denn Integration gibt es nicht zum Nulltrarif.

Dem Königswinterer Jugendpfleger Stefan Schmied ist der Stolz auf das Projekt der internationalen Förderklasse an der Realschule Oberpleis anzumerken. Als die Schüler am Montag Sozialdezernentin Heike Jüngling die Ergebnisse ihrer Workshoparbeit präsentierten, ließ sich erahnen, wie weit die Schüler bereits auf dem Weg der Integration gekommen sind – und wie viel noch vor ihnen liegt. Dass die Schüler sich dessen bewusst sind, ist vielleicht der größte Schritt.

Viele der Jugendlichen sind quer durch Europa geflohen, bevor sie in Königswinter ankamen. Nicht selten sind Teile der Familie in der Heimat zurückgeblieben. Deutschland und die Gepflogenheiten, Werte, Rechte und Pflichten hierzulande, sind den meisten fremd. Es ist nicht schwer sich vorzustellen, wie schwierig es ist, in einem fremden Land, ohne Kenntnis der Sprache, zu leben. Genau hier setzt das Programm an.

Natürlich gibt es solche Projekte nicht zum Nulltarif. Aber es ist gut angelegtes Geld. Denn Integration kann nur gelingen, wenn die Flüchtlinge dabei Hilfe erhalten. Wenn man ihnen eine Chance gibt. Und wenn sie sich integrieren wollen, weil sie sich im neuen Zuhause aufgenommen fühlen. Wer das Engagement der Jugendlichen beobachtet, hat wohl kaum Zweifel daran, dass sie es wollen.

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