Zuchtschau des Deutschen Teckelclubs im Haus Schlesien Gesucht: Der schönste Dackel

HEISTERBACHERROTT · Kurz-, Lang- und Rauhaar präsentieren sich bei der Zuchtschau des Deutschen Teckelklubs im Haus Schlesien. Gesucht wurde der schönste Dackel.

„Der Bodenabstand ist prima. Vorne rechts und links tritt er mächtig aus“, beschreibt Zuchtrichter Dieter Schlöder am Sonntag einen der ersten vorgeführten Dackel und vergibt die Note „genügend“.

Mehr Erfolg hatte Baron vom Adlitzgrund FCI bei der Zuchtschau des Deutschen Teckelklubs Gruppe Siegburg im Haus Schlesien. Trotz einer „kleinen Schwäche in der Vorderhand“ erhält der Rüde das Urteil „sehr gut“. Seine Besitzerin Melanie Schaffrath ist mit ihm und zwei weiteren Dackeln eigens vom bayerischen Erlangen zur Zuchtschau nach Heisterbacherrott gekommen.

Die Reise ins Siebengebirge verband sie mit einem Besuch bei Gisela Gödtner, Vorsitzende der Gruppe Siegburg des Deutschen Teckelklubs, aus deren Zucht zwei von Schaffraths Dackeln stammen. Gemeinsam mit ihrem Mann besitzt sie acht Zuchtdackel und besucht deshalb regelmäßig die Schauen. Ein gutes Urteil vom Richter ist für die Dackelzucht notwendig. Denn nur Dackel, die die Note „sehr gut“ oder sogar „vorzüglich“ erhalten, werden zur Zucht zugelassen.

Teckelschau im Haus Schlesien in Heisterbacherrott
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Um die Tiere zu bewerten, schaut Zuchtrichter Dieter Schlöder zuerst auf die Abstammung des vorgeführten Dackels. Anschließend begutachtet er das Gebiss des Hundes, tastet die Rute ab und beurteilt Fell und Anatomie. Der Gang wird getestet, indem der Besitzer mehrere Runden mit seinem Dackel dreht. „Man muss üben, dass der Hund immer links läuft“, erklärt Dackelbesitzer Jürgen Grosmann. Bei jüngeren Hunden ließen sich dabei häufig Schwierigkeiten erkennen. Auch die Beurteilung des Standes wurde dem Richter zuweilen erschwert: Manche Hunde setzten sich lieber hin.

Dackel, die das Urteil „vorzüglich“ erhielten, durften anschließend bei der Zuchtschau um die Pokale laufen. Jüngere Hunde im Alter zwischen sechs und neun Monaten können nur die Urteile „Versprechend“ (V) oder „Vielversprechend“ (VV) erhalten. Dadurch wird dem Züchter bereits eine erste Einschätzung gegeben. Allerdings kann sich bei den jüngeren Hunden noch einiges entwickeln. „Es gibt viele Dinge, die man noch beeinflussen kann“, so Jürgen Grosmann. Den Muskelaufbau könne man etwa durch viele Spaziergänge trainieren. Bei Zahnstellungsfehlern sei es möglich, eine Veränderung durch Massagen zu bewirken. Auch Grosmann ließ bei der Hundeschau einen seiner jüngeren Dackel einschätzen. Die Hündin ist allerdings erst vier Monate alt und lief deshalb „außer Konkurrenz“.

Ferdinand jedoch, Jürgen Grosmanns 23 Monate alter Rauhaardackel, gehörte mit der Note „vorzüglich“ zu den Pokalanwärtern. Für Grosmann ist er „ein vollwertiges Familienmitglied“, das mit im Haus, nicht in einem Zwinger lebt. „Ich mag meine Hunde wirklich sehr“, sagt der Hobbyzüchter. „Es macht mich stolz, dass ich so ein tolles Tier habe.“ Obwohl er aus Bad Camberg kommt, ist er Mitglied in der Gruppe Siegburg des Deutschen Teckelklubs, die aus rund 30 Mitgliedern besteht. In ganz Deutschland gehören etwa 20.000 Dackelliebhaber dem Teckelklub an.

Neben Zuchtschauen bietet der Verein auch die Ausbildung zum Jagdhelfer und Begleithundetraining an. So wurden am vergangenen Samstag sieben Begleithunde von der Gruppe Siegburg geprüft. Die Zuchtschau der Ortsgruppe Siegburg im Haus Schlesien ist Tradition: Seit 19 Jahren wird sie in Heisterbacherrott veranstaltet. Insgesamt 38 Dackel bewertete Schlöder diesmal gemeinsam mit Hospitant Artur Lewantowitsch.

Um Zuchtrichter zu werden, sind solche Hospitationen erforderlich. Zudem müssen die Auszubildenden mehrere Generationen Dackel selbst gezüchtet und erfolgreich vorgeführt haben. Vorsitzende Gisela Gödtner und Schauleiter Norbert Gödtner überreichten am Ende jedem Dackelbesitzer ein Geschenk nebst Urkunde. Doch nur die Besten erhielten Pokale – wie etwa in der Gruppe der Jüngsten der fünf Monate alte Rüde von Niklas Klug, Mitglied der Gruppe Siegburg.

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